Stadtrat soll Finanzierung zustimmen Woher kommen die Millionen für den Ludwigspark?

Saarbrücken · Zwei Wochen ist es her, dass der Saarbrücker Stadtrat einen Sonderkredit für das Ludwigspark-Stadion platzen ließ. Am Dienstag könnten die Fraktionen einen Baustopp abwenden. Doch wie soll der Umbau ohne Millionenkredit gelingen?

Der Ludwigspark soll bis 2020 umgebaut werden.

Der Ludwigspark soll bis 2020 umgebaut werden.

Foto: BeckerBredel

Es war ein politisches Beben, das den Ludwigspark erschütterte: Am 5. Februar lehnte der Stadtrat einen Sonderkredit über sechs Millionen Euro für den Stadionumbau ab. Wie lässt sich der Ludwigspark ohne Darlehen finanzieren? Das war die spannende Frage. Zumal eine „Vollkosten-Betrachtung“ der Verwaltung in der vergangenen Woche ergab, dass der Kreditbedarf noch höher liegt – bei zehn Millionen Euro.

Nach einem Stadiongipfel zwischen Stadt und Land ist der Millionenkredit kein Thema mehr. „Wir haben einen anderen Weg gefunden“, sagte die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) am vergangenen Donnerstag nach einem Spitzentreffen mit Innenminister Klaus Bouillon, Finanzminister Peter Strobel – und Uwe Conradt (alle CDU), ihrem Konkurrenten um den Chefsessel im Rathaus.

Wie dieser Weg aussehen, worüber der Stadtrat am Dienstag abstimmen soll? Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Woher kommt das Geld nun?

7,9 Millionen Euro will die Verwaltung aus dem städtischen Haushalt für 2019 beisteuern. Der Betrag soll durch „Umschichtungen“ freiwerden, heißt es in einer Beschlussvorlage für den Stadtrat. Das kommunale Gebäudemanagement (GMS) würde dem Plan zufolge 100 000 Euro dazugeben.

Macht acht Millionen Euro. Und der Rest? Maximal zwei Millionen veranschlagt die GMS für Maßnahmen, die später Einnahmen bringen sollen – etwa durch die Vermarktung der zukünftigen Arena. Bis zum Sommer soll geklärt werden, wie sich diese Millionen auftreiben lassen.

Wie setzt sich der Betrag zusammen?

Allein vier Millionen Euro sollen aus dem Verkauf des Messegeländes (7,7 Millionen Euro) ins Stadion fließen, weitere 1,5 Millionen Euro von der GMS kommen. Dabei handelt es sich laut Stadt um die Rückzahlung von Zuschüssen, die der Eigenbetrieb nicht benötigt habe – weil bei der Grundschule Eschberg (800 000 Euro) und beim Projekt „Grundschulen ans Netz“ (700 000 Euro) anders geplant oder gefördert wurde.

Andere Bauprojekte möchte Saarbrücken zugunsten des Ludwigsparks aufschieben: In diesem Jahr waren 1,35 Millionen Euro für die Luisenbrücke vorgesehen, eine Viertelmillion Euro wollte man in den Fernbusbahnhof stecken. Darüber hinaus standen 800 000 Euro für Grundstückskäufe im Budgetansatz. Auch die GMS würde umplanen, um 100 000 Euro freizubekommen. Sie wollte diesen Betrag für die Schließanlage im Rathaus St. Johann aufwenden.

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