Wölfinnen beißen sich durch

Der Triumph ist perfekt: Als erstes deutsches Team haben die Spielerinnen des VfL Wolfsburg die Champions League zwei Mal in Folge gewonnen. In einem wahren Fußballkrimi setzten sich die Wölfinnen gestern mit 4:3 gegen Tyresö FF durch.

Lissabon. Die Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg haben als erste deutsche Mannschaft ihren Titel in der Champions League verteidigt. Ein Jahr nach dem Erfolg gegen Olympique Lyon in London gewannen die Norddeutschen gestern Abend in Lissabon gegen den schwedischen Club Tyresö FF dank einer großen Energieleistung nach der Pause mit 4:3 (0:2) und wiederholten ihren Coup aus dem Vorjahr. Vor rund 8000 Zuschauern im Estádio do Restelo waren die Schwedinnen durch Marta (28. Minute) und Verónica Boquete (30.) vor der Pause in Führung gegangen. Doch nach dem Seitenwechsel sorgten Alexandra Popp (47.), Martina Müller (53.), Verena Faißt (68.) und erneut Müller (80.) für die Wende. Die Brasilianerin Marta hatte den Außenseiter in der 56. Minute noch einmal in Führung gebracht.

Der schwedische Vize-Meister um die fünffache Weltfußballerin des Jahres Marta startete druckvoll. War der deutsche Meister im vergangenen Jahr noch als Außenseiter ins Endspiel gegen Lyon gegangen, galt er dieses Mal als Favorit - und kam mit dieser Rolle zunächst nicht zurecht. Zwar erspielte sich der VfL durch Alexandra Popp (14.) und Martina Müller (25.) die ersten kleinen Möglichkeiten. Doch dann schlugen die Skandinavierinnen eiskalt zu. Zunächst narrte Marta die komplette Wolfsburger Defensive und ließ Nationaltorhüterin Almuth Schult keine Abwehrchance. Nur zwei Minuten später lief die Amerikanerin Christen Press von den VfL-Abwehrspielerinnen unbedrängt diagonal über den Platz und bediente die Spanierin Verónica Boquete in der Mitte, die Schult erneut keine Abwehrchance ließ.

Es passte zur miserablen ersten Hälfte der Wolfsburgerinnen, dass sich Nationalspielern Lena Gößling bei einem Zusammenprall eine blutige Platzwunde im Gesicht zuzog und minutenlang behandelt werden musste. Allerdings biss die Angreiferin auf die Zähne und kehrte auf den Rasen zurück. VfL-Coach Ralf Kellermann schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Der Bundesliga-Dritte kam schwungvoller aus der Kabine und schaffte prompt den Anschluss durch Nationalstürmerin Popp. Die 23-Jährige köpfte nach schöner Vorarbeit von Verena Faißt ein.

Wenig später sorgte Müller für den Ausgleich, ehe Marta mit einem Schlenzer für den nächsten Schock sorgte. Doch mit großer Moral stemmte sich der VfL gegen die Niederlage und wurde durch die Treffer von Faißt und Müller belohnt.

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