Wo sind die 152 000 Euro?

Kiel. In die Manipulationsaffäre um Handball-Bundesligist THW Kiel kommt Bewegung. Ex-Geschäftsführer Uwe Schwenker (Foto: dpa) will in dieser Woche vor der Kieler Staatsanwaltschaft aussagen. Bislang hat er sich geweigert, über den Verbleib von 152 000 Euro aus der Clubkasse Auskunft zu geben

Kiel. In die Manipulationsaffäre um Handball-Bundesligist THW Kiel kommt Bewegung. Ex-Geschäftsführer Uwe Schwenker (Foto: dpa) will in dieser Woche vor der Kieler Staatsanwaltschaft aussagen. Bislang hat er sich geweigert, über den Verbleib von 152 000 Euro aus der Clubkasse Auskunft zu geben. Klaus-Hinrich Vater, Vorsitzender des im Sommer neu installierten THW-Aufsichtsrats, hat Schwenkers Aussage-Bereitschaft erleichtert aufgenommen: "Ich weiß nicht, was er aussagen wird. Aber nach dem, was man so hört, soll es für den THW nicht belastend sein."

Dem Verein wird vorgeworfen, mindestens zehn Spiele in der Champions League durch die Bestechung von Schiedsrichtern manipuliert zu haben - darunter das gewonnene Finale 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt. Mit Ex-THW-Trainer Zvonimir Serdarusic wird Schwenker als Drahtzieher vermutet. Beide bestreiten die Vorwürfe. Schwenker ist mittlerweile in keiner Form mehr für den THW tätig. Serdarusic ist als slowenischer Nationaltrainer tätig.

Unstrittig ist, dass beim THW Geld geflossen ist, und Belege, wofür es floss, fehlen. Unter anderem soll der frühere kroatische Spielervermittler Nenad Volarevic, ein Freund Serdarusics, Adressat von 92 000 Euro gewesen sein. Es wird vermutet, dass er Mittelsmann für Geldübergaben an Schiedsrichter war. Um die Konten der in Frage kommenden Unparteiischen aus Polen, der Ukraine und Slowenien zu überprüfen, hat die Staatsanwaltschaft in den Ländern Rechtshilfe erbeten. "Wir haben Antworten erhalten", sagte Oberstaatsanwalt Manfred Schulze-Ziffer. Inhalte nannte er nicht. dpa

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