WM-Tickets für Warner: „Spiegel“ macht Vertrag publik

Frankfurt · Details aus dem Vertragsentwurf mit dem früheren Fifa-Vizepräsidenten Jack Warner bringen den Deutschen Fußball-Bund und Franz Beckenbauer in Bedrängnis. In der Affäre um die Fußball-WM 2006 veröffentlicht der "Spiegel" alle Inhalte des geplanten Deals mit dem inzwischen lebenslang gesperrten Funktionär aus Trinidad und Tobago.

Demnach sollte Warner 1000 WM-Eintrittskarten der teuersten Kategorie erhalten. Diese hätten ihm "beim Weiterverkauf Hunderttausende Dollar eingebracht". Außerdem sollte eine "Kontaktperson" für dieses Geschäft 240 000 US-Dollar kassieren. Der Vertrag zwischen Warner und dem DFB ist nach bisherigen Erkenntnissen nie in Kraft getreten. Datiert ist er allerdings auf den 2. Juli 2000 - vier Tage vor der Vergabe der WM 2006, bei der sich Deutschland knapp gegen Südafrika durchsetzte. Das Auftauchen dieses Dokuments war Anfang November einer der Gründe dafür, warum Wolfgang Niersbach als Präsident des DFB zurücktrat.

Laut "Spiegel" sei mit Warner außerdem vereinbart gewesen, dass der DFB Fußbälle, Taschen und Schuhe von Adidas für vier Millionen Dollar in die Karibik schicke. Auch Bayern München, dem OK-Chef Beckenbauer damals als Präsident vorstand, sollte eingespannt werden. Die Bayern hätten jedes Jahr ein dreiwöchiges Trainingslager mit einem Team aus dem Verband Concacaf durchführen sollen.

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