Eisenbichler könnte Medaillen sammeln Goldchancen für Springer und Kombinierer

Seefeld · Sieben Entscheidungen binnen 30 Stunden: Bei der WM in Seefeld steht das Super-Wochenende an. Fokus auf Eisenbichler.

  Skispringer Markus Eisenbichler könnte bei der WM aus deutscher Sicht der Mann des Wochenendes werden.

Skispringer Markus Eisenbichler könnte bei der WM aus deutscher Sicht der Mann des Wochenendes werden.

Foto: dpa/Arne Dedert

Markus Eisenbichler greift gleich zweimal nach Gold, die Kombinierer wollen im Teamsprint ihren Titel verteidigen – und sogar die Langläufer gehen beflügelt von Victoria Carls Sprint-Coup mit neuem Mut in die Loipe. Bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld steht das Super-Wochenende mit sieben Entscheidungen binnen 30 Stunden an. Für die DSV-Mannschaft bieten sich dabei gleich drei Goldchancen.

Mann des Wochenendes könnte Skispringer Eisenbichler werden. „Im Einzel will jeder vorne angreifen. Ich weiß, dass ich da mitkämpfen kann“, sagt der Zweite der Vierschanzentournee vor der ersten WM-Entscheidung am Samstag (14.30 Uhr/ARD und Eurosport). In der Qualifikation am Freitag setzte Eisenbichler bereits ein deutliches Zeichen, der 27-Jährige gewann die Vorausscheidung mit einem starken Satz auf 128,5 Meter vor seinem Teamkollegen Karl Geiger. Dem japanischen Topstar Ryoyu Kobayashi blieb am Bergisel „nur“ Rang vier.

Viermal war Eisenbichler im WM-Winter schon Zweiter, immer hinter Kobayashi. Dass endlich einmal die „1“ vor seinem Namen auf der Anzeigetafel aufleuchtet, ist nur eine Frage der Zeit – und die könnte in Innsbruck gekommen sein. „Wenn er einen guten Sprung macht, ist er der Allerbeste“, sagt Bundestrainer Werner Schuster: „Dann kann Markus auch den Kobayashi schlagen.“

24 Stunden später geht es für Eisenbichler und Co. im Teamwettkampf (14.45 Uhr) erneut um Gold. „Da wollen wir auf das Podest, klar“, sagt der 27-Jährige. Die Voraussetzungen sind glänzend: Vier Mannschaftsspringen gab es in dieser Saison, immer reichte es mindestens zu Rang zwei – in Zakopane sogar zum Sieg. Größter Konkurrent des DSV-Quartetts dürfte Titelverteidiger Polen mit Olympiasieger Kamil Stoch werden.

„Die Vorfreude bei mir ist extrem groß, bei den Kollegen auch – wir haben einfach ein saugutes Team“, sagte Eisenbichler. Allerdings gibt es da auch noch den „WM-Fluch“: Seit dem WM-Titel 2001 hat Deutschland im Teamspringen von der Großschanze nur noch einmal das Podest erreicht, 2013 in Val di Fiemme gab es Silber. Sieben Mal landete das DSV-Quartett dagegen neben dem Podest, vor zwei Jahren in Lahti auf Rang vier.

Ebenfalls am Sonntag (10.30 Springen/13.30 Langlauf) gehen die Kombinierer auf Goldjagd. Im Teamsprint holte Deutschland sowohl bei der WM 2017 als auch Olympia 2018 Gold. „Als Team müssen wir uns überhaupt nicht verstecken, haben aber insbesondere mit den Norwegern und den Österreichern enorm starke Gegner“, sagt Johannes Rydzek.

Der noch junge Wettbewerb, bei dem zwei Starter pro Nation antreten, gehört erst zum vierten Mal zum WM-Programm. Deutschland stand bislang immer auf dem Podest, holte bei der Premiere Bronze, dann Silber und 2017 in Lahti schließlich Gold. „Und jetzt wollen wir natürlich wieder aufs Stockerl“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.

Gleich vier Entscheidungen stehen derweil im Skilanglauf an. Während das DSV-Team am Samstag im Skiathlon sowohl bei den Männern als auch Frauen chancenlos ist, und die Norwegerin Therese Johaug das erste Gold nach ihrer Dopingsperre anpeilt, lässt zumindest der Teamsprint am Sonntag (Finals ab 11.30 Uhr) hoffen. Victoria Carl geht nach ihrem starken fünften Platz im Einzel an der Seite von Sandra Ringwald ins Rennen, ein Platz auf dem Podest wäre aber eine dicke Überraschung.

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