Wittmann fährt mit Vollgas dem zweiten Titel entgegen

Nürburgring · BMW-Pilot Marco Wittmann hat am Wochenende einen großen Schritt in Richtung seines zweiten DTM-Titels gemacht. Der 26-Jährige gewann das Rennen am Samstag und fuhr am Sonntag als Dritter ebenfalls aufs Podest.

 Marco Wittmann kam gestern ganz schön ins Schwitzen, darf aber jetzt von seinem zweiten DTM-Titel nach 2014 träumen.Foto: Thomas Frey/dpa

Marco Wittmann kam gestern ganz schön ins Schwitzen, darf aber jetzt von seinem zweiten DTM-Titel nach 2014 träumen.Foto: Thomas Frey/dpa

Foto: Thomas Frey/dpa

Edoardo Mortara sprang erst jubelnd aufs Dach seines Autos, dann feierte er den wichtigen Sieg am Nürburgring ausgiebig mit seiner Audi-Crew. Doch wenige Meter entfernt verfolgte der heimliche Gewinner des Wochenendes das Treiben schmunzelnd: Denn Marco Wittmann hat in der Eifel endgültig Kurs auf seinen zweiten Titel in der DTM genommen.

Der BMW-Pilot belegte am Sonntag Platz drei hinter Mortara und Lucas Auer (Mercedes). Geschickt hielt er dabei in den letzten Runden den anstürmenden Audi-Piloten Mattias Ekström in Schach. Im Sprintrennen am Samstag hatte er zuvor zudem einen souveränen Start- und Ziel-Sieg gefeiert. Die Folge: Vier Läufe vor Schluss führt der 26-Jährige (170 Punkte) das Klassement damit souverän an, der Vorsprung auf Verfolger Mortara (137) beträgt 33 Punkte.

"Gestern Erster, heute Dritter - das war ein super Wochenende für mich", sagte Wittmann. "Ich bin sehr zufrieden." Der erneute Gesamtsieg dürfte dem Meister von 2014 nur noch schwer zu nehmen sein. In der Tat scheint Mortara der letzte ernsthafte Herausforderer zu sein. Der 29-Jährige fuhr dank einer starken Strategie von Startplatz sechs zum Sieg. "Wir haben heute gezeigt, was wir können", sagte er.

Die anderen Anwärter verabschiedeten sich mit den Ergebnissen am Nürburgring dagegen wohl aus dem Titelrennen. Der Kanadier Robert Wickens (120) im Mercedes holte am gesamten Wochenende nur zwei Punkte. Jamie Green (119) im Audi wurde am Samstag zwar Dritter, blieb am Sonntag aber ohne Zähler, weil er nach einer Kollision mit Gary Paffett (Mercedes) zur Strafe einmal durch die Box fahren musste.

Mortaras Trumpf am Sonntag war die Strategie. Der Italiener machte seinen Reifenwechsel 15 Minuten später als die führenden Auer und Wittmann. Danach kam er auf Platz zwei wieder auf die Strecke - hinter Auer, aber vor Wittmann. "Der frühe Stopp war letztlich ein Nachteil, dadurch habe ich Platz zwei verloren", gestand Wittmann später. Im deutlich schnelleren Audi ging Mortara letztlich auch an Auer vorbei.

Allerdings könnten ihm am Saisonende ausgerechnet jene Punkte fehlen, die er aufgrund einer Stallregie seines Audi-Teams verloren hat. Sowohl beim Rennen in Moskau als auch am Samstag am Nürburgring musste Mortara kurz vor Renn-Ende den zu diesem Zeitpunkt in der Meisterschaft besser platzierten Kollegen Green vorbeilassen. Das könnte sich nun rächen.

Der Titelkampf wird in zwei Wochen auf dem Hungaroring in Budapest fortgesetzt, die Entscheidung fällt dann spätestens beim Saisonfinale in Hockenheim (15./16. Oktober).

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