Wird wieder ein vermeintlich kleiner Gegner zum Stolperstein?

Kaiserslautern · Kaum hat sich der 1. FC Kaiserslautern im Aufstiegsrennen zurückgemeldet, geht wieder die Furcht vor einer Blamage um. Denn mit Arminia Bielefeld ist heute ein Gegner zu Gast, den der FCK unbedingt besiegen muss.

Im Fußball kann es mitunter ganz schnell gehen. Was klingt wie eine abgenutzte Floskel, hat sich im Falle des 1. FC Kaiserslautern bewahrheitet. Bis auf den FCK, der am Sonntag mit 1:0 beim TSV 1860 München gewann, kam am vergangenen Spieltag keine der sieben bestplatzierten Mannschaften in der 2. Fußball-Bundesliga über ein Unentschieden hinaus. Seitdem mischen die Pfälzer, denen im Kampf um den Aufstieg eigentlich nur noch Außenseiter-Chancen eingeräumt wurden, doch wieder im Rennen um die ersten drei Plätze mit.

Heute kann der FCK in der englischen Woche weiteren Boden auf die Aufstiegsränge gutmachen - um 17.30 Uhr treffen die Roten Teufel im Fritz-Walter-Stadion auf den Tabellenvorletzten Arminia Bielefeld. Gegen die abstiegsbedrohten Ostwestfalen, die mit 50 Gegentoren die schwächste Defensive der Liga stellen, ist der FCK klarer Favorit. Es wäre jedoch nicht das erste Mal, dass die Pfälzer gegen eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller Punkte liegen lassen. Im Februar hatte der FCK hintereinander gegen Erzgebirge Aue (0:1), den VfR Aalen (1:2) und Energie Cottbus (0:1) verloren. "Kein leichter Gegner. Für Bielefeld geht es um die Existenz in der 2. Liga", warnt deshalb Trainer Kosta Runjaic, der die Arminia mit einem angeschlagenen Boxer vergleicht. Verzichten muss er auf den gesperrten Mohamadou Idrissou. Der Stürmer kassierte in München seine fünfte Gelbe Karte. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Karim Matmour, der gegen die Löwen wegen muskulärer Probleme passen musste. Möglich, dass daher erneut Linksfuß Marcel Gaus die rechte Angriffsseite beackern wird. "Marcel ist das erstaunlich gut gelungen, die Umstellung ist ihm nicht schwer gefallen", lobt Runjaic den 24-Jährigen, der normalerweise auf der linken Außenbahn zu Hause ist und in München das 1:0 erzielt hatte.

Ob Gaus auflaufen wird und ob Mittelfeldspieler Alexander Ring nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Mannschaft zurückkehrt, will Runjaic nicht verraten: "Ich habe verschiedene Varianten im Kopf", sagt der Trainer, der heute voll auf Sieg spielen will: "Wir sind noch immer von den Ergebnissen der anderen abhängig - uns helfen nur drei Punkte weiter."

In der Tat sollte sich der 1. FC Kaiserslautern nicht darauf verlassen, dass sich die Konkurrenz im Schneckenrennen um den Aufstieg weiterhin kollektive Aussetzer leistet. Wenn der FCK die heutige Chance gegen Bielefeld ungenutzt lässt, könnte es für die Roten Teufel erneut ganz schnell gehen. Der neu entfachte Traum vom Aufstieg könnte dann ganz schnell wieder ausgeträumt sein.

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