Tischtennis Wird Tokic erneut zum Mann des Tages?

Saarbrücken · Heute spielt der 1. FC Saarbrücken-Tischtennis in der Champions League bei Chartres ASTT. Am Sonntag kommt Ochsenhausen.

 So war es beim letzten Mal: Im Februar durfte sich Bojan Tokic (rechts) nach dem Weiterkommen in der Champions Leage gegen Chartres ASTT feiern lassen. Nun trifft er mit dem 1. FC Saarbrücken wieder auf die Franzosen.

So war es beim letzten Mal: Im Februar durfte sich Bojan Tokic (rechts) nach dem Weiterkommen in der Champions Leage gegen Chartres ASTT feiern lassen. Nun trifft er mit dem 1. FC Saarbrücken wieder auf die Franzosen.

Foto: rup

Im Februar stand Robert Gardos, Europameister im Tischtennis, spätabends vor einem bodentiefen Fenster in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle. Draußen war es finster, kalt, ungemütlich. Der Österreicher hätte allen Grund gehabt, seine Stimmung den äußeren Bedingungen anzupassen. Denn mit Chartres ASTT hatte er sich gerade im Viertelfinale aus der Champions League verabschiedet. Statt seines französischen Clubs war der 1. FC Saarbrücken in die nächste Runde eingezogen. Doch der gebürtige Ungar fand nur freundliche Worte. Er sagte: „Bojan gewinnt fast gegen jeden, wenn er in Form ist.“

Wenn Chartres am heutigen Freitag um 19 Uhr in der Champions League erneut auf Saarbrücken trifft, diesmal in der Gruppenphase, dürfte das mehr als eine Erinnerung wecken. Im Februar war der Saarbrücker Bojan Tokic der „Matchwinner“ gewesen, wie sein Trainer Slobodan Grujic im Rückblick sagt. Der Slowene gewann drei Einzel, im Hinspiel auch das gegen Gardos. Ob sich die beiden heute in Chartres erneut gegenüberstehen?

Der 1. FC Saarbrücken führt im Europapokal seine Gruppe mit vier Punkten an. „Bei einem Sieg könnten wir mit einem Bein im Viertelfinale stehen“, sagt Tokic. Außerdem geht es darum, wer Gruppen­erster wird. „Wir wollen eine gute Ausgangsposition für die Auslosung zum Viertelfinale haben, damit wir das Halbfinale schaffen – wie im letzten Jahr“, erklärt der 36-Jährige.

Zwischenzeitlich haben er und Gardos sich außerhalb des Clubwettbewerbs wiedergesehen: bei der Team-EM im September in Luxemburg. Dort traf Österreich als Titelverteidiger in der Gruppe B auf Slowenien, den Außenseiter. Das Auftaktspiel gewann Tokic gegen Gardos glatt in drei Sätzen.

„Was von mir erwartet wurde, habe ich gemacht“, sagt Tokic über die EM, die ihm viel Auftrieb gegeben hat. Denn: Slowenien kam bis ins Halbfinale. „Niemand hat das von uns erwartet“, ordnet er den Erfolg seiner Mannschaft ein: „So ein Ergebnis steigert die Motivation.“

Tokic ist ein Mannschaftsspieler. In der vergangenen Woche hätte er seine Saarbrücker auch gerne zum TuS Celle (3:0) begleitet. Beim Drittligisten ging es um den Einzug ins Finalturnier des DTTB-Pokals. Doch Trainer Grujic verordnete ihm eine Pause. „Das hat ihm gut getan“, ist Grujic überzeugt. Sein Mannschaftskapitän zeigt Verständnis: „Ich bin der Älteste bei uns und spiele meistens“, sagt Tokic: „Jetzt kommen zwei wichtige Spiele, in denen die Mannschaft meine Hilfe braucht.“

Denn nach dem Auswärtsspiel in Chartres empfängt der FCS am Sonntag um 15 Uhr die TTF Ochsenhausen in der Joachim-Deckarm-Halle – ein Topspiel, obwohl die Bundesliga-Tabelle anderes nahelegt. Während der FCS punktgleich mit Borussia Düsseldorf an der Spitze steht, enttäuschte Ochsenhausen bisher, gewann nur ein Spiel. Der Rückstand auf die Playoff-Plätze beträgt vier Punkte – nach vier Spielen. Und das, obwohl die Gäste mit dem Franzosen Simon Gauzy und Hugo Calderano aus Brasilien über zwei Weltklasse-Spieler verfügen.

„Ochsenhausen hat eine junge Mannschaft, die sich immer weiterentwickelt“, sagt Grujic: „Wir werden es in Zukunft jedes Jahr mit ihnen zu tun bekommen.“ Gemeint ist: im Kampf um die Meisterschaft. Deshalb spricht Tokic von einer „Rivalität“ zwischen den Teams. „Wir wollen es unserem großen Konkurrenten schwer machen, in die Playoffs zu kommen“, meint er. Wobei die Oberschwaben Anfang nächsten Jahres auch der Gegner im Pokal-Halbfinale sein werden.

Die Erinnerungen an das letzte Heimspiel gegen Ochsenhausen sind derweil nicht allzu gut: Im Februar verloren die Blau-Schwarzen mit 0:3 – völlig erschöpft, zwei Tage nach dem Abend, an dem Gardos sein Lob an Tokic aussprach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort