"Wir wollen ins kleine Liga-Finale"

Dillingen. Die Bronzemedaille von den Kunstturn-Weltmeisterschafen in Rotterdam baumelt sicher nicht um seinen Hals, wenn Eugen Spiridonov am Sonntag, 16 Uhr, mit der TG Saar in der Kreissporthalle Dillingen auf das Niedersächsische Turn-Team Hannover trifft. Das saarländische Mehrkampf-Ass wird in die zweite Hälfte der Deutschen Turn-Liga (DTL) starten, als wenn nichts gewesen wäre

 "Wenn wir Hannover schlagen wollen, müssen wir Vollgas geben", sagt Eugen Spiridonov. Hannover ist derzeit Dritter der Turnbundesliga, die TG Saar steht auf dem vierten Platz. Foto: dpa

"Wenn wir Hannover schlagen wollen, müssen wir Vollgas geben", sagt Eugen Spiridonov. Hannover ist derzeit Dritter der Turnbundesliga, die TG Saar steht auf dem vierten Platz. Foto: dpa

Dillingen. Die Bronzemedaille von den Kunstturn-Weltmeisterschafen in Rotterdam baumelt sicher nicht um seinen Hals, wenn Eugen Spiridonov am Sonntag, 16 Uhr, mit der TG Saar in der Kreissporthalle Dillingen auf das Niedersächsische Turn-Team Hannover trifft. Das saarländische Mehrkampf-Ass wird in die zweite Hälfte der Deutschen Turn-Liga (DTL) starten, als wenn nichts gewesen wäre.

Spiridonov angriffslustig

Bescheiden, wie er ist, prahlt der 28 Jahre alte Saarbrücker nicht mit Erfolgen. Viel lieber stellt er sich in den Dienst der Mannschaft und sein Licht unter den Scheffel. Wie zuletzt in Rotterdam, wo Spiridonov mit dem deutschen Turn-Team Mannschafts-Bronze holte und den WM-Erfolg von Stuttgart wiederholte. Auch im anschließenden Mehrkampf-Finale gab der muskulöse Blondschopf alles und landete auf einem guten 17. Platz. Turnmüde ist er nach den ganzen Strapazen nicht. "Wenn wir Hannover schlagen wollen, müssen wir Vollgas geben. Schließlich wollen wir ins kleine Liga-Finale in Berlin", zeigt sich Spiridonov eher angriffslustig.

Dass er schon früh mit der Vorbereitung auf den Bundesliga-Heimkampf beginnen konnte, verdankt er Thorsten Michels. Der Mannschaftssprecher reiste nach Rotterdam, um Eugen und den für Usbekistan startenden TG-Saar-Athleten Anton Fokin abzuholen. Zuerst schauten sich die Freunde die Geräte-Finals an. Dann packte Michels die WM-Stars ins Auto und kutschierte sie eilig zurück ins Saarland. "Auf Eugen und Anton wird es schließlich ankommen. Beide turnen Sechskampf", wusste Michels um seine kostbare Fracht.

Wichtige Punkte sollen am Sonntag auch die Matzke-Brüder Philipp und Tobias holen und Waldemar Eichorn, der nach seinen Schulterproblemen nur am Boden turnt. Auf Max Rupp kann TG-Trainer Viktor Schweizer dagegen voll zählen. Nach überstandener Wirbelsäulen-Verletzung brennt der Allrounder auf seinen Einsatz. Thorsten Michels fällt wegen einer Knochenabsplitterung am Finger aus. "Jerome wird mich vertreten. Er turnt nach zweijähriger Abstinenz wieder am Reck. Ich werde ihn von der Bank aus anfeuern", seufzt der ältere Bruder.

Für den kasachischen Gastturner Stepan Gorbatchev - er bereitet sich nach seinem WM-Auftritt auf die Asien-Spiele vor - schlüpft erstmals der ukrainische Nationalturner Oleksander Suprun ins TG-Trikot. Auch ein WM-Teilnehmer und bärenstark beim Sprung, wie Michels betont.

Doch Hannover schickt ebenfalls mehrere Topturner an die Geräte. Mit den Nationalturnern Andreas Bretschneider (Deutschland), Alin Jivan (Rumänien), Luke Folwell (England), Roman Gisi (Schweiz) und Routinier Robert Weber dürfte der Tabellendritte beim Tabellenvierten TG Saar leicht favorisiert sein. "Wir können gewinnen, aber es wird schwer. Wenn wir volles Risiko turnen, haben wir eine Chance", tippt Michels auf ein spannendes Turn-Duell.

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