"Wir sollten ihn zum Mond schießen"

Modena. Mit einem Aufschrei der Empörung hat die Radsport-Welt auf den angeblichen Blutdoping-Zwischenfall um Riccardo Riccò (Foto: dpa) reagiert. "Wir sollten ihn zum Mond schießen", sagte Zeitfahr-Weltmeister Fabian Cancellara der französischen Sportzeitung "L'Équipe". "Riccardo macht aus dem Radsport wieder ein Synonym für Doping

Modena. Mit einem Aufschrei der Empörung hat die Radsport-Welt auf den angeblichen Blutdoping-Zwischenfall um Riccardo Riccò (Foto: dpa) reagiert. "Wir sollten ihn zum Mond schießen", sagte Zeitfahr-Weltmeister Fabian Cancellara der französischen Sportzeitung "L'Équipe". "Riccardo macht aus dem Radsport wieder ein Synonym für Doping. Das ist schrecklich für unseren Sport." Italiens Nationaltrainer Paolo Bettini sagte, Riccò habe mit dem Tod gespielt.

Riccò war am Wochenende mit hohem Fieber und Nieren- und Lungenbeschwerden in eine Klinik gebracht worden. Einem Arzt habe er dort erzählt, sich Eigenblut injiziert zu haben, das er 25 Tage im Kühlschrank gelagert hatte, berichtete die "Gazzetta dello Sport". Riccò hatte nach einer positiven Dopingprobe bei der Tour de France 2008 und einer Sperre von 20 Monaten im Vorjahr sein Comeback gegeben.

Der 27-Jährige steht vor den Scherben seiner Karriere, sollte sich der Dopingverdacht bestätigen. Sein Team Vacansoleil kündigte an, ihn in diesem Fall unverzüglich zu entlassen. Die Staatsanwaltschaft und das Nationale Olympische Komitee Italiens haben Untersuchungen begonnen. Als Wiederholungstäter droht Riccò Gefängnis von bis zu drei Jahren. Der Präsident des italienischen Radsport-Verbandes forderte ihn zum Rücktritt auf. dpa

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