Dem historischen Triumph folgte die Kampfansage: "Wir haben bewiesen, dass wir kein Fallobst sind. Mit uns sollte man besser rechnen", sagte Moritz Stoppelkamp mit einem breiten Grinsen nach dem ersten Bundesliga-Sieg seines SC Paderborn in dessen 107-jähriger Vereinsgeschichte. Und der aufmüpfige Aufsteiger ist nach dem überraschenden, aber völlig verdienten 3:0 (1:0) gegen die Fußballer des Hamburger SV heiß auf mehr. "So werden wir die Liga halten", sagte Stoppelkamp: "Wir sind so motiviert, wir könnten übermorgen schon den nächsten Gegner in Grund und Boden laufen."

Die kleinen Paderborner, als Absteiger Nummer eins in die Saison gestartet, wollen auf der großen Bühne respektiert werden. Und Anerkennung haben sich die Ostwestfalen nach dieser Vorstellung an der Elbe auch mehr als verdient. Die No-Name-Truppe aus der sogenannten Fußball-Provinz hat den ehemals großen HSV über weite Strecken lächerlich gemacht und vorgeführt. "Jetzt unterschätzt uns keiner mehr", sagte Patrick Zieler zufrieden. Paderborn gab mehr Torschüsse ab (15) als der HSV (13), lief 4,5 Kilometer mehr (116,7). Und der jüngste Bundesligist Paderborn hatte gegen den ältesten Bundesligisten HSV die reifere, gewitztere Spielidee. "Meine Jungs haben den taktischen Plan überragend umgesetzt", sagte Trainer André Breitenreiter nach dem Sieg.

Am Ende hätte der Erfolg nach den Toren von Elias Kachunga (29.), Mario Vrancic (69.) und Stoppelkamp (87.) sogar noch höher ausfallen können. "Wir haben immer schnell umgeschaltet, waren stets gefährlich und zielstrebig", sagte Breitenreiter. Von den bisher 53 Bundesligisten gewannen nur Paderborn, 1899 Hoffenheim (3:0 in Cottbus) und der MSV Duisburg (4:1 beim KSC) ihr historisch erstes Auswärtsspiel mit drei Toren Differenz.