"Wir sind jetzt unter Zugzwang"

Saarlouis. Christoph Barthel (Foto: Klos), der Trainer des Handball-Regionalligisten HG Saarlouis, wirkte auf der Saison-Pressekonferenz des Vereins nachdenklich. "Der Kader ist schwächer geworden. Das Saisonziel ist gefährdet", sagte er. Und fügte hinzu: "An unserem Vorhaben hat sich zwar nichts geändert, wir sind jetzt aber unter Zugzwang

Saarlouis. Christoph Barthel (Foto: Klos), der Trainer des Handball-Regionalligisten HG Saarlouis, wirkte auf der Saison-Pressekonferenz des Vereins nachdenklich. "Der Kader ist schwächer geworden. Das Saisonziel ist gefährdet", sagte er. Und fügte hinzu: "An unserem Vorhaben hat sich zwar nichts geändert, wir sind jetzt aber unter Zugzwang."

Wenn die Handballer der HG Saarlouis am Sonntag, 17 Uhr, beim RPS-Oberligisten UVS Rheintal um den Einzug in die zweite DHB-Pokal-Runde kämpfen, fehlt im Team des selbsternannten Regionalliga-Titelanwärters ein bekanntes Gesicht: Rechtsaußen Tobias Stemmler hat sein grün-weißes Trikot aus beruflichen Gründen an den Nagel gehängt (die SZ berichtete). Inmitten der ansonsten optimal verlaufenden Vorbereitung ein Schock. Wirft man einen Blick auf den dünnen Kader - nach Stemmlers Absage stehen gerade acht regionalliga-erfahrene Feldspieler im Aufgebot - wird klar, warum Barthel so zurückhaltend ist. Von den Nachwuchsspielern Pascal Simon (Kreis) und Felix Herrmann (Linksaußen) könne man im ersten Lehrjahr keine Wunderdinge erwarten. Der Verein halte auf dem Markt deshalb weiter die Augen offen, so Barthel. In der Kürze der Zeit sei es allerdings schwierig, einen Spieler zu bekommen, der gut und gleichzeitig finanzierbar sei. "Ansonsten müssen wir hoffen, dass sich niemand verletzt."

Auch Danijel Grgic sieht in der "überraschenden, aber nachvollziehbaren Absage" Stemmlers einen Rückschlag. Das Team sei aber stark genug, um nach dem Aufschwung der letzten Jahre mit Platz drei und zwei wieder um den Titel mitzuspielen. "Wir sind gut drauf. Aber es wird schwieriger", so der Spielmacher.

Vor dem Pokal-Rivalen Rheintal zeigt Grgic Respekt. Angst hat er keine. Warum auch? "Mit der Favoritenrolle werden wir in der kommenden Saison leben müssen. Wir sind vorbereitet", sagt Grgic. Kessler, Kühn, Grgic, Vozar, Bednarik, Hoffmann - so sieht die Mannschaft aus, der Barthel am Sonntag in Urmitz das Vertrauen schenken wird. Jonczyk und Ehrich wechseln sich im Tor ab. Es ist die Saarlouiser Bestbesetzung, die in der Regionalliga jeden Gegner schlagen kann. Die Frage ist nur: Wie konstant werden die Jungs die notwendige Leistung in den 30 Pflichtspielen auf den Platz bringen können? "Wir müssen unseren Leistungsträgern ja auch mal Pausen gönnen", grübelt Barthel, der den Pokal-Gegner Rheintal zwei Jahre lang trainiert hat und sich auf das Wiedersehen freut. "Ich kenne die Mannschaft genau. Das Match wird für uns ein Gradmesser sein. Wir wollen und müssen gewinnen." ros

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