„Wir sind Favorit“

Saarbrücken · Felix Luz fehlt, Lukas Kiefer auch, Patrick Zoundi kann auch nicht spielen, Mounir Chaftar bräuchte mal eine Pause. Regionalligist 1. FC Saarbrücken reist mit Sorgen zum KSV Baunatal. Favorit ist er trotzdem.

 Matthew Taylor wird gegen Baunatal wohl als einzige Spitze auflaufen. Sein Sturmpartner Felix Luz ist verletzt. Foto: Schlichter

Matthew Taylor wird gegen Baunatal wohl als einzige Spitze auflaufen. Sein Sturmpartner Felix Luz ist verletzt. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Der 1. FC Saarbrücken ist Favorit. Heute beim Tabellen-15. KSV Baunatal (19 Uhr), auch am Mittwoch gegen den Tabellen-13. SVN Zweibrücken. Damit nicht genug: Auch in beiden darauffolgenden Spielen gegen Nöttingen (Siebter) und Koblenz (18.) setzen nicht nur Buchmacher auf den FCS. "Wir nehmen diese Favoritenrolle an", sagt Fuat Kilic, Trainer des Fußball-Regionalligisten, selbstbewusst.

Nach vier Spielen steht der FCS mit zwei Siegen, einem Remis und einer Niederlage auf dem fünften Platz. Eine Position, die auch im Angesicht der kommenden Spiele gut dazu geeignet scheint, "oben anzugreifen", wie FCS-Stürmer Matthew Taylor erklärt. Zwölf Punkte gibt es in den vier Spielen zu gewinnen. Die ersten drei sollen also in Baunatal her. Südlich von Kassel liegt die 27 000-Einwohner-Stadt. Die 360-Kilometer-Reise ist der FCS bereits gestern angetreten.

Als der Mannschaftsbus ins Baunatal fuhr, dürfte den Spielern auf dem gelben Ortsschild der Untertitel "Sportstadt" aufgefallen sein. Den hat sich die Stadt selbst gegeben. Nicht zu Unrecht. Die ortsansässigen Sportvereine KSV Baunatal (6600 Mitglieder) und GSV Eintracht Baunatal (Handball) haben zusammen über 10 000 Mitglieder. Der FCS hat etwas mehr als 2000 Mitglieder.

Einer davon ist Felix Luz. Doch der Stürmer saß nicht im Bus. Er hat sich vergangene Woche bei der 1:3-Heimniederlage im Derby gegen die SV Elversberg einen Meniskusschaden zugezogen und fällt bis zu acht Wochen aus. Mittelfeldspieler Lukas Kiefer zog sich bei einem Pressschlag im Training am Dienstag einen Anriss des Innenbandes im Knie zu. Dauer: bis zu sechs Wochen. Für Kiefer wird wohl Christian Sauter auflaufen. Luz wird Kilic wohl nicht positionsgetreu mit Patrick Schmidt ersetzen. Der Trainer wird eher das System umstellen. Weg von zwei Spitzen, hin zu einem Stürmer in einem 4-1-4-1. "Das haben wir ja auch schon in der Vorbereitung gespielt", weiß Matthew Taylor. Wichtig sei es hierbei, "kurze, schnelle Flachpässe zu spielen", erklärt der Stürmer.

Lange Bälle auf ihn seien kein Mittel. "Die funktionieren nur mit Felix", weiß Taylor und lacht. Der US-Amerikaner ist seit Saisonbeginn beim FCS, wechselte aus Münster an die Saar und hat nun seit ein paar Tagen "endlich ein Haus bezogen. Es ist wichtig für mich, dass ich Ruhe im Umfeld habe". Wohnungsbesichtigungen, Familientagungen, Umzugsstress: "Das war nicht so optimal", erzählt der 32-Jährige, der sich nun in "Saarbrücken sehr wohl fühlt". Die Familie ist da - doch sein Sturmpartner Luz ist weg. "Wenn er spielt, habe ich es leichter, Lücken zu finden", erklärt Taylor. Luz klemme mit seinen 1,87 Metern sehr gut die Bälle, ziehe meist zwei Gegenspieler auf sich, so dass "ich etwas mehr Platz habe". Ausgezahlt hat sich das bisher gut: Beide Stürmer haben schon zwei Mal getroffen.

Nicht mit an Bord ist zudem Mittelfeldspieler Patrick Zoundi, der aufgrund einer Knieprellung mit Knochenödem passen muss, aber voraussichtlich nächste Woche gegen Nöttingen wieder auflaufen kann. Auch auf Hassan Amin (Reha) kann der Cheftrainer nicht zurückgreifen. Dazu kommt, dass Kilic überlegt, Innenverteidiger Mounir Chaftar eine Pause zu gönnen. Der 28-Jährige lässt sich seit Wochen den Rücken fitspritzen. Steffen Schäfer könnte ihn ersetzen. U19-Mittelfeldspieler Giovanni Runco füllt Kilics Kader auf. Der Trainer überlegt auch, ob er Marco Meyerhöfer auf der linken Seite eine Chance von Beginn an gibt. "Die hätte er sich verdient, aber er konnte diese Woche auch nicht voll mittrainieren. Da müssen wir abwarten." Trotz dieser verletzungsbedingten Personalrochaden steht eines weiter fest: "Wir sind Favorit", wie auch Taylor bestätigt.

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