"Wir sind alle bei Hans und hoffen, dass es irgendwie gut geht"

Kitzbühel. Der Schock über den schweren Sturz von Hans Grugger (Foto: dpa) saß auch 24 Stunden nach der gelungen Not-Operation noch tief, da sorgten Österreichs Alpin-Asse in Kitzbühel für die nächsten Schreckmomente

Kitzbühel. Der Schock über den schweren Sturz von Hans Grugger (Foto: dpa) saß auch 24 Stunden nach der gelungen Not-Operation noch tief, da sorgten Österreichs Alpin-Asse in Kitzbühel für die nächsten Schreckmomente. Nur knapp konnten der dreimalige Saisonsieger Michael Walchhofer und Doppel-Olympiasieger Benjamin Raich beim rasanten Angriff auf die Bestzeit des Kroaten Ivica Kostelic im Super-G Stürze vermeiden. Insgesamt schieden vier österreichische Starter aus, Georg Streitberger bescherte dem Gastgeber als Zweiter wenigstens einen Podestplatz.

Walchhofer und Raich durften nach spektakulären Abfangmanövern aufatmen. Auch aus der Innsbrucker Klinik gab es zumindest keine schlechte Nachricht: Grugger, der sich im Abfahrtstraining schwer am Kopf verletzt hatte, war eine Nacht nach der fünfstündigen Operation aktuell nicht in Lebensgefahr. "Wir sind alle bei Hans. Wir hoffen, dass es irgendwie wieder gut geht", sagte Raich. Der Routinier staunte über sich selbst, als er seinen Fast-Sturz im Fernsehen sah. "Wahnsinn. Ich bin froh, dass ich hier stehen und reden kann."

Beim Auftakt der 71. Hahnenkammrennen, den die Deutschen Andreas Sander als 31. und Tobias Stechert mit einem Torfehler beendeten, kamen die Österreicher Klaus Kröll und Philipp Schörghofer - wie insgesamt 23 von 60 Startern - nicht ins Ziel. Der Grugger-Unfall steckte allen noch im Rennanzug. "Wir waren schon sehr geschockt, das ist mit Sicherheit noch drinnen und nicht so einfach", meinte Raich.

Einen Tag vor der Abfahrt als Höhepunkt des Renn-Wochenendes konnten die Mediziner in Innsbruck, wo der nach dem Unfall bewusstlose Grugger nun im künstlichen Koma liegt, zumindest erste Sorgen zerstreuen. "Der Zustand des Patienten ist derzeit stabil, die akute Lebensgefahr ist gebannt", sagte Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin der Klinik. Aber eine Entwarnung ist das noch nicht. Das Ausmaß der Verletzungen sei aber noch nicht abschätzbar, fügte sie hinzu. "Prognosen über den weiteren Verlauf sind im Moment unmöglich." Mittelfristig sei auch die Lebensgefahr nicht gebannt.

Für Kostelic war der Sieg in der Alpin-Hochburg der 16. Weltcup- Erfolg - der erste in einer schnellen Disziplin - längst festgestanden. Mit seinem fünften Erfolg in diesem Jahr setzte sich der 31-Jährige im Gesamtklassement weiter ab und schickt sich an, wie seine seinerzeit bei den Damen dominierende Schwester Janica den Gesamtweltcup zu gewinnen. Er hat bereits 255 Punkte Vorsprung auf den Norweger Aksel Lund Svindal, der am Freitag Dritter wurde. dpa

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