"Wir machen irgendetwas falsch"

Heerenveen. Schwarz habe sie gesehen vergangene Woche, was ihre Reise nach Heerenveen anging. Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein plagte sich kurz vor dem Saisonhöhepunkt in den Niederlanden mit einer Mittelohrentzündung. Die 40-Jährige hat sich gestern dennoch auf den Weg nach Heerenveen gemacht und will bei der Einzelstrecken-WM mindestens einmal auf dem Podium stehen

Heerenveen. Schwarz habe sie gesehen vergangene Woche, was ihre Reise nach Heerenveen anging. Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein plagte sich kurz vor dem Saisonhöhepunkt in den Niederlanden mit einer Mittelohrentzündung. Die 40-Jährige hat sich gestern dennoch auf den Weg nach Heerenveen gemacht und will bei der Einzelstrecken-WM mindestens einmal auf dem Podium stehen. Die "Eis-Oma", wie sie der Boulevard gern nennt, zählt schließlich zu den großen deutschen Medaillenhoffnungen. Vom Nachwuchs ist weit und breit nichts zu sehen.Pechsteins Ausfall hätte die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) hart getroffen. Ohnehin fährt das deutsche Team erstmals seit Jahren ohne echte Goldhoffnung zur WM. Pechstein und die Erfurterin Stephanie Beckert können auf den Langstrecken der Tschechin Martina Sablikova derzeit nicht das Wasser reichen. Sprint-Königin Jenny Wolf musste erstmals seit sechs Jahren ihren Weltcup-Thron verlassen, zog im Duell mit den Asiatinnen Yu Jing und Lee Sang-Hwa meist den Kürzeren.

Das Tauwetter im deutschen Eisschnelllauf aber wird noch schlimmer. "Wir müssen dringend im Nachwuchsbereich etwas verändern. Da machen wir irgendetwas falsch", gibt Cheftrainer Markus Eicher zu. Nicht eine einzige Läuferin erfüllte dieses Jahr die interne Norm für die Junioren-WM. "Im Bereich bis 15 Jahre ist alles okay, aber dann verlieren wir viele Talente", konstatiert Eicher. "Vielleicht müssen wir den Sportlern wieder mehr Spaß am Eisschnelllauf vermitteln", sagt Eicher.

Auch Pechstein hat die Situation erkannt. "Es ist erschreckend, dass hinter Stephanie und mir eine so große Lücke klafft", sagt die fünfmalige Olympiasiegerin. Also wird Pechstein in Heerenveen einmal mehr im Fokus stehen. Über 5000 Meter will sie ihren Erfolg von 2011 (Bronze) wiederholen, über 3000 Meter "eine bessere Platzierung als im Vorjahr" erreichen. Damals sprang bei ihrer ersten WM nach der Sperre Platz acht heraus. dapd

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