"Wir hatten irgendwie kein Glück"

Aue. Die Situation, in der sich Danijel Grgic am Samstag befand, war fast genauso dramatisch wie eine Woche zuvor. Grgic übernahm wieder in einer entscheidenden Phase Verantwortung - aber diesmal ohne Erfolg

 Nichts für zarte Gemüter: Saarlouis' Rückraumspieler Aleksander Kokoszka wird von zwei Auer Spielern heftig angegangen. Foto: Publicpix

Nichts für zarte Gemüter: Saarlouis' Rückraumspieler Aleksander Kokoszka wird von zwei Auer Spielern heftig angegangen. Foto: Publicpix

Aue. Die Situation, in der sich Danijel Grgic am Samstag befand, war fast genauso dramatisch wie eine Woche zuvor. Grgic übernahm wieder in einer entscheidenden Phase Verantwortung - aber diesmal ohne Erfolg. Der Kapitän des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis trat beim Abstiegsduell gegen den EHV Aue nach 59 Minuten und 23 Sekunden beim Stand von 23:24 an die Siebenmeter-Linie - und scheiterte mit seinem Strafwurf an EHV-Schlussmann Mareks Skabeikis. Statt im Jubel von knapp 2000 HG-Fans in Siegerpose auf die Knie zu sinken, wie es "Dado" noch sieben Tage vorher bei seinem Ausgleich in letzter Sekunde im Spiel gegen die HSG Düsseldorf (27:27) konnte, lief das Spiel weiter - zu Gunsten der Gastgeber.Arnar Jon Agnarsson sorgte danach mit seinen Toren Nummer sechs und sieben für die Entscheidung - 26:23 für Aue. Die Treffer von Aues Georg Rothenburger und Saarlouis' Aleksander Kokoszka waren Ergebniskosmetik zum 27:24-Endstand. Durch die Niederlage und das 34:34 des ThSV Eisenach gestern bei der SG Bietigheim hat die HG als Tabellenelfter drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz für die Qualifikation zur eingleisigen 2. Liga (Rang zehn).

"Letzte Woche hat es geklappt, diese Woche halt nicht. Aber das war auch bezeichnend für das ganze Spiel. Wir hatten irgendwie kein Glück", sagte Danijel Grgic einen Tag nach der Niederlage und ergänzte: "Es hätte nicht soweit kommen müssen, aber am Ende war es dramatisch." Was "Dado" damit meint, wird bei der Betrachtung des Spielverlaufs deutlich. Die HG fand nämlich besser in die Partie und führte bis zur 20. Minute mit 2:0, 7:5 und 10:8.

Dann hatten die Gäste einen Aussetzer. In sieben Minuten gelang den Hausherren vor 1400 Zuschauern eine 6:0-Serie, in deren Anschluss Aue das Ergebnis bis zur Halbzeit auf 16:12 hoch schrauben konnte. Nach dem Seitenwechsel arbeitete sich die HG in dem von beiden Seiten sehr kampfbetonten Spiel wieder auf 16:17, 19:20 und 23:24 heran, versäumte es aber, den Ausgleich zu erzielen: "Wir waren so oft dran, aber statt auszugleichen, haben wir den Pfosten oder die Latte getroffen oder deren Torwart hat die Bälle rausgeholt", haderte Grgic mit dem Schicksal - und musste den Gastgebern einen Trumpf zugestehen: "Die Kulisse war hervorragend. Die Zuschauer haben ihre Mannschaft unterstützt und nach vorne gepeitscht. In der Stadtgartenhalle hätten wir gewonnen."

 Enttäuscht: Otto Fetser (links) und Philipp Leist. Foto: Eibner

Enttäuscht: Otto Fetser (links) und Philipp Leist. Foto: Eibner

In der Stadtgartenhalle wie auch auswärts zu gewinnen ist fortan Pflicht, will sich die HG im Rennen um die Zweitliga-Qualifikation halten. Zwar besteht die Hoffnung, dass neben Erstliga-Absteiger DHC Rheinland, dem die Handball Bundesliga keine Zweitliga-Lizenz erteilte, weitere Vereine Probleme mit der Lizenzierung bekommen, und deshalb auch der elfte Platz reichen könnte. Aber Kapitän Grgic weiß: "Wir müssen und werden bis zum Schluss alles geben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort