„Wir halten zusammen“

Saarbrücken · Im Rahmen der Feierlichkeiten des 60. Geburtstages von Handball-Legende Joachim Deckarm traf am Freitag ein Allstar-Team auf eine Jugend-Saar-Auswahl. Der Spaß stand natürlich im Vordergrund.

 Kann es immer noch: Stefan Kretzschmar (mit Ball) zeichnete mit einem Trickwurf für das erste Tor der Allstars verantwortlich – und war daraufhin der Liebling der Massen. Foto: Ruppenthal

Kann es immer noch: Stefan Kretzschmar (mit Ball) zeichnete mit einem Trickwurf für das erste Tor der Allstars verantwortlich – und war daraufhin der Liebling der Massen. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal
 Ihm zu Ehren kamen sie alle: Joachim Deckarm hatte sichtlich Spaß. Foto: ruppenthal

Ihm zu Ehren kamen sie alle: Joachim Deckarm hatte sichtlich Spaß. Foto: ruppenthal

Foto: ruppenthal

Christian Schwarzer bekam als Lokalmatador viel Applaus. Für Heiner Brand, den früheren Kult-Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft, legten sich die 2000 Zuschauer in der Joachim Deckarm Halle in Saarbrücken noch ein bisschen mehr ins Zeug. Als aber der Namensgeber der Sporthalle, Joachim Deckarm, am Freitagabend vorgestellt wurde, erreichte die Stimmung ihren vorläufigen Höhepunkt. Im Rahmen der Feierlichkeiten zu seinem 60. Geburtstag war der frühere Weltklasse-Handballer der Star des Abends. Für ihn und zu Gunsten der Deckarm-Stiftung spielten andere Handballer von Weltformat im "Deckarm-Team" gegen eine Jugend-Saar-Auswahl des Handball Verbandes Saar (HVS). Das Spiel, dessen Ergebnis von Beginn an nur Nebensache war, endete mit 34:29 (19:15) für das Deckarm-Team.

Schon die ersten Aktionen der Partie zeigten, wohin die Reise geht. Mit hohem Tempo agierten die jungen Wilden des HVS und gingen durch Davide Servello (HSG Völklingen) mit 1:0 in Führung. Mit dem direkten Gegenzug war es Publikumsliebling Stefan Kretzschmar, der einen Pass von Christian Schwarzer zunächst in der Luft annahm und anschließend mit einem verdeckten Wurf hinter seinem Rücken künstlerisch hochwertig zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Hohes Tempo auf der einen Seite traf auf nahezu vollendete Technik auf der anderen. Dabei kam der Spaß nicht zu kurz.

Das Spiel für Joachim Deckarm in Saarbrücken "wollte sich keiner nehmen lassen. Deshalb sind wir heute auch mehr Spieler als sonst", erklärte Daniel Stephan, der Welthandballer von 1998: "Das ist ein Zeichen dafür, dass von der großen Handballfamilie nicht nur gesprochen wird, sondern dass wir sie auch leben. Wir halten zusammen - gerade für Jo Deckarm."

"Ich bin mir sicher, dass Joachim Deckarm mit seiner Athletik und Schnelligkeit von damals auch heute mithalten könnte. Seine Spielweise war schon individuell und sehr beeindruckend", sagte der frühere Nationaltorhüter Henning Fritz: "Für uns ist es etwas ganz Besonderes, zum 60. Geburtstag des besten deutschen Handballers zusammen zu kommen." Markus Baur (früher TV Niederwürzbach) sagte: "Es hat viel Spaß gemacht in dieser tollen Halle und bei dieser super Stimmung."

Das fand auch Gastspieler Stefan Kuntz - obwohl er nicht viele Einsatzminuten sammeln konnte. "Naja - wie früher in der Fußball-Nationalmannschaft", erwiderte der Europameister von 1996, der nach eigener Aussage nur kurz auf einer Außenposition eingesetzt wurde, "weil ich da am wenigsten falsch machen kann." Denkste. Seine erste torgefährliche Szene hatte Kuntz, als er völlig frei zum Wurf kam. Bei seiner Ballannahme sanken plötzlich alle HVS-Spieler wie vom Blitz getroffen auf den Hallenboden und machten den Weg frei - nur einer blieb stehen: Torwart Yannic Klöckner (HSG Völklingen). Statt den Ball sicher zu verwandeln, traf Kuntz Klöckner mitten ins Gesicht. Wenig später machte er es besser und verwandelte einen Siebenmeter souverän - zur Überraschung aller aber mit seinem starken linken Fuß.

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