"Wir haben uns auf keinen Fall blamiert"

London. Die deutsche Gruppe der rhythmischen Sportgymnastinnen mit den Saarländerinnen Cathrin Puhl und Mira Bimperling vom TV Rehlingen hat beim olympischen Wettbewerb die Qualifikation für das Finale der besten acht Mannschaften verpasst

 Die deutschen Sportgymnastinnen mit den Rehlingerinnen Cathrin Puhl (Zweite von links) und Mira Bimperling (rechts) belegten bei den Olympischen Spielen Platz zehn. Foto: Ilnitsky/dpa

Die deutschen Sportgymnastinnen mit den Rehlingerinnen Cathrin Puhl (Zweite von links) und Mira Bimperling (rechts) belegten bei den Olympischen Spielen Platz zehn. Foto: Ilnitsky/dpa

London. Die deutsche Gruppe der rhythmischen Sportgymnastinnen mit den Saarländerinnen Cathrin Puhl und Mira Bimperling vom TV Rehlingen hat beim olympischen Wettbewerb die Qualifikation für das Finale der besten acht Mannschaften verpasst. Nach einem Fehler im ersten Durchgang am Donnerstag konnte sich die Gruppe an diesem Freitag in der Übung mit drei Bändern und zwei Reifen deutlich steigern, der Rückstand war aber schon zu groß. Die deutschen Mädchen schieden als Zehnte mit 49,650 Punkten aus. Für das Finale wären 53,025 Punkte notwendig gewesen. "Wir haben hier nicht unsere Bestleistungen erzielt", analysierte Cheftrainerin Ekaterina Kotelnikowa. "Es war wieder ein kleiner Fehler in unserer Übung. Und nach dem Vortag war klar, dass wir hier nicht mehr viel reißen konnten", sagte Auswahl-Kapitänin Camilla Pfeffer aus Schmiden. "Wir haben uns auf keinen Fall blamiert", sagte Nicole Müller.Auch Einzelstarterin Jana Berezko-Marggrander aus Schmiden verpasste den olympischen Endkampf. Im Endklassement fehlten der mit 16 Jahren jüngsten Starterin im 24-köpfigen Feld mehr als drei Punkte auf den zehnten und damit letzten Finalplatz der Einzelturnerinnen. Berezko-Marggrander belegte mit 105,100 Punkten Rang 17.

Für Empörung in der Gruppe hatte ein Fernseh-Beitrag des ZDF gesorgt. Im Magazin "Drehscheibe" hatte Moderator Norbert Lehmann von "Bandfirlefanz und Pirouettendreherei zu Klimpermusik" gesprochen. Nach der Sendung gab es zahlreiche Beschwerde-Briefe und Kritik im Internet an die Adresse des ZDF. Der Moderator bat inzwischen in einer E-Mail an die Mannschaft um Verzeihung und erklärte, er habe einen launig-ironischen Spaß machen wollen, was ihm wohl nicht gelungen sei.

"Es ärgert uns sehr, wenn über unsere harte Arbeit so klischeebehaftet berichtet wird", schimpfte Pfeffer. Cathrin Puhl, die mit ihren Kolleginnen teilweise bis zu zehn Stunden am Tag trainiert, stärkte Camilla Pfeffer den Rücken: "Irgendwie gibt es bei einigen die Meinung, wir würden nicht gut trainieren und nur ein bisschen mit den Bändchen wedeln. Schließlich sieht alles bei uns immer so leicht aus, und wir lächeln immer", sagte sie: "Aber gerade das ist ja die Kunst der Gymnastik: Das Schwere so leicht aussehen zu lassen."

Als Belohnung für die harten Entbehrungen steht jetzt erst einmal die Rückreise mit dem Schiff "MS Deutschland" an, die die deutsche Olympiamannschaft nach Hamburg bringt. Von dort aus geht es dann mit der Mannschaft in die Karibik. "Punta Cana, Dominikanische Republik", sagte Nicole Müller, "wir wollen erstmal Ruhe, Ruhe, Ruhe - und kein Training".

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