"Wir haben gezeigt, dass wir leben"

Marpingen. Es steht Unentscheiden. 28:28. Die Uhr zeigt noch 45 Sekunden Spielzeit an. Manfred Wegmann, Trainer der HSG Nordsaar, hat eine letzte Auszeit genommen. Eine gute Kombination, die Abwehr des TBS Saarbrücken überlisten und das entscheidende Siegtor werfen - so der Plan der Nordsaarhandballer. Doch es kommt anders: 15 Sekunden vor Schluss trifft Philipp Leist das TBS Tor nicht

Marpingen. Es steht Unentscheiden. 28:28. Die Uhr zeigt noch 45 Sekunden Spielzeit an. Manfred Wegmann, Trainer der HSG Nordsaar, hat eine letzte Auszeit genommen. Eine gute Kombination, die Abwehr des TBS Saarbrücken überlisten und das entscheidende Siegtor werfen - so der Plan der Nordsaarhandballer. Doch es kommt anders: 15 Sekunden vor Schluss trifft Philipp Leist das TBS Tor nicht. Die Saarbrücker laufen einen Gegenstoß, können aber gerade noch von der HSG gestoppt werden. TBS-Coach Markus Simowski nimmt eine Auszeit. Die Spannung in der Sporthalle Marpingen steigt. Nun versuchen die Saarbrücker, die Nordsaarabwehr ein letztes Mal zu überlisten. Doch auch ihnen gelingt es nicht ganz. Die Zeit ist um. Nur noch ein Freiwurf muss ausgeführt werden. Alle Ersatzspieler stehen jetzt auf der Auswechselbank. Die Zuschauer halten den Atem an. Der Pfiff - aber Daniel Mörsdorf im HSG-Tor hält. Es bleibt beim Endstand von 28:28. Dabei hatten sich die Handballer der HSG Nordsaar mehr erhofft. Vor allem nach den Niederlagen gegen Untere Saar II und Saarlouis hätten sie dringend zwei Punkte in der Saarlandliga gebraucht, um den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Jetzt aber haben sie fünf Minuspunkte aus nur fünf Spielen. Noch ist nichts vorbeiTrotzdem versucht Wegmann, die Situation positiv zu sehen: "Hätten wir verloren, wäre das schon eine kleine Vorentscheidung gewesen. Aber nun mit fünf Minuspunkten ist noch nichts vorbei. Wir haben heute gezeigt, dass wir leben und uns nicht unterkriegen lassen." Saarbrückens Trainer Markus Simowski freut sich dagegen etwas mehr über den Punktgewinn seiner Mannschaft: "Hier in Marpingen müssen auch erst mal die anderen Mannschaften bestehen. Wir können mit dem Unentschieden zufrieden sein. Klar wollten wir gewinnen, aber das Ergebnis war gerecht. " Ein Ergebnis in einem Spiel, in dem es keinem der beiden Teams gelingt, mit mehr als zwei Toren in Führung zu gehen. In der ersten Halbzeit liegen die Nordsaarmänner meistens knapp vorne. Sie stehen in der Abwehr aggressiv und spielen konzentrierter, als in den vergangenen Partien. In der zweiten Hälfte führt dann größtenteils der TBS. Bei den Nordsaarmännern beginnt das Nervenflattern. Es häufen sich technische Fehler im Angriff, die zu einfachen Gegenstoßtoren der Saarbrücker führen. Dazu wird das Spiel körperbetonter. Nach 48 Minuten muss TBS-Spieler Marc Gladel nach seiner dritten Zwei-Minuten-Zeitstrafe auf der Tribüne Platz nehmen. In der 59. Minute trifft den HSG-Spieler Philipp Leist das gleiche Schicksal. "Es war schade, dass wir in dieser Situation Marc verloren haben", sagt Simowski ein wenig enttäuscht. Ein wenig enttäuscht über das Spiel ist auch HSG-Trainer Wegmann: "Wir haben entschlossen und passabel gespielt. Aber manchmal haben uns einfach das Glück und die Portion Cleverness gefehlt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort