"Wir haben das Spiel in der Abwehr gewonnen"

Neunkirchen. Einsam und verlassen steht die Taktiktafel des Handball-Drittligisten TuS Lintfort 45/87 am Samstagabend vor den Toren der Neunkircher TuS-Halle und wartet darauf, eingepackt zu werden. In der Dunkelheit lassen sich auf ihr noch einige blaue und rote Spielermagnete sowie wild verteilte Pfeile und Kreise erkennen

 Joline Müller (oben) vom TuS Neunkirchen ist von Lintfords Abwehr nicht zu stoppen. Foto: Klos

Joline Müller (oben) vom TuS Neunkirchen ist von Lintfords Abwehr nicht zu stoppen. Foto: Klos

Neunkirchen. Einsam und verlassen steht die Taktiktafel des Handball-Drittligisten TuS Lintfort 45/87 am Samstagabend vor den Toren der Neunkircher TuS-Halle und wartet darauf, eingepackt zu werden. In der Dunkelheit lassen sich auf ihr noch einige blaue und rote Spielermagnete sowie wild verteilte Pfeile und Kreise erkennen. Doch selbst die raffiniertesten Spielzug-Anweisungen halfen den Gästen aus Nordrhein-Westfalen an diesem Abend nicht weiter, denn sie unterlagen dem TuS 1860 Neunkirchen mit 22:27.

Dabei erwischten die Gäste den besseren Start und lagen schnell mit zwei Toren in Führung. Die Neunkircherinnen ließen ihrerseits anfangs viele Chancen liegen, schafften es aber dennoch, mit den agil, aber hektisch aufspielenden Gästen gleichzuziehen. Nach elf zähen Spielminuten mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten ging das TuS-Team dann erstmals mit 3:2 in Führung. Ab der 15. Spielminute nahm die Partie zur Freude der 70 Zuschauer endlich Fahrt auf. Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, das jedoch weiterhin von zahlreichen Fehlern geprägt war. Kurz vor der Pause verschaffte sich das TuS-Team Luft und ging mit einer 13:12-Führung in die Pause. "Wir waren im Angriff heute etwas zu statisch. Der Gegner war aber auch gut auf uns vorbereitet", erklärte die achtfache TuS-Torschützin Aleksandra Jelicic, und TuS-Trainer Mikro Pesic ergänzte: "Wir hatten im Angriff zu viele hektische Ballverluste. Der Übergang von Abwehr auf Angriff verlief einfach oft zu überhastet".

Im zweiten Durchgang gelang es den TuS-Frauen, etwas Ruhe in ihr Spiel zu bringen. Die Abwehr wurde zunehmend stabiler, und vor allem TuS-Torfrau Gina von Gilgenheimb zeigte eine durchgehend starke Leistung. So bekamen die Neunkircherinnen die Partie langsam in den Griff und hielten die Gäste konstant mit zwei Toren auf Distanz. Die knappe Führung sorgte in der Schlussphase jedoch noch einmal für Spannung. Acht Minuten vor dem Ende verkürzten die Nordrhein-Westfälinnen auf 21:22. Plötzlich war wieder alles offen. Doch die TuS-Frauen behielten die Nerven und nutzten kaltschnäuzig ihre Chancen. Miljana Cosic sorgte mit ihrem sehenswerten Treffer zum 25:21 zwei Minuten vor dem Schlusspfiff schließlich für die Entscheidung.

"Wir haben das Spiel heute in der Abwehr gewonnen. So stark habe ich die Abwehr in dieser Saison noch nicht erlebt", erklärte Pesic, und auch TuS-Spielerin Anja Severin führte den Erfolg auf die Abwehr zurück: "Entscheidend war heute unsere gute Abwehrleistung. So konnten wir trotz der vielen Ballverluste unsere Führung behaupten." stri

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