„Wir brauchen jeden“

Saarbrücken · Im Umfeld des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken hält sich das Pokalfieber in Grenzen. Das hängt am eher unattraktiven Gegner, dem Zweitligisten SC Paderborn. Und an der Talfahrt des FCS, der vor dem Heimspiel heute um 19 Uhr viele Verletzte zu beklagen hat.

Heute um 19 Uhr empfängt der Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken in der zweiten Runde des DFB-Pokals Zweitligist SC Paderborn. Von Pokalfieber ist wenig zu spüren. "Wir rechnen mit etwa 6000 Zuschauern", sagt FCS-Pressesprecher Christoph Heiser. Trainer Milan Sasic ist optimistischer: "Ich erwarte 10 000. Alle sollen kommen, wir brauchen jeden." Die Talfahrt des FCS in der 3. Liga und die Verletztenliste drücken auf die Stimmung. "Hier sind mehr Journalisten als ich Spieler habe", hatte Sasic beim Besuch in der SZ-Sportredaktion am Montag gesagt.

Kevin Maek wurde gestern am Kreuzband operiert, auch Nils Fischer (Innenbandzerrung im Knie), Andreas Glockner, Marcel Ziemer (beide Muskelfaserriss), Marc Lerandy (Patellasehnenreizung), Jaron Schäfer (Bauchmuskelzerrung) und Markus Hayer (Reha-Training nach Kreuzbandoperation) fehlen. Und nicht nur für den gerade von einer Muskelverletzung genesenen Maurice Deville ist die Belastung mit zwei Spielen in drei Tagen hoch. "Ich musste den Jungen am Sonntag nach 75 Minuten rausnehmen", sagt Sasic mit Blick auf das 1:1 bei Borussia Dortmund II: "Die rote Lampe brannte schon länger."

So müssen es andere richten. Etwa Pascal Pellowski, der bislang im zweiten Glied auf seine Chance warten musste. "Man bereitet sich immer so auf ein Spiel vor, als wäre man von Beginn an dabei", sagt der Defensivspieler, der in Dortmund für den verletzten Fischer eingewechselt wurde. Er und Tim Knipping bilden heute wohl die Innenverteidigung. "Pascal und ich verstehen uns gut. Und er hat das in Dortmund gut gemacht", sagt Knipping. Er muss nun Abwehrchef sein: "Ich versuche in diese Rolle reinzuwachsen. Die Jungs unterstützen mich dabei."

Große Veränderungen im Vergleich zum Dortmund-Spiel wird es ansonsten eher nicht geben. Für junge Spieler wie Artur Schneider oder Frederic Ehrmann ist "das Pokalspiel vielleicht noch ein Tick zu hoch", wie Sasic sagt. Er ergänzt mit Blick auf seinen Kader: "Ich wünsche mir, dass die Jungs auf dem Platz alles geben. Nur wenn die Bereitschaft alles abzurufen da ist, kann ich zufrieden sein."

Die FCS-Defensive könnte es heute mit drei Ex-Saarbrückern zu tun bekommen. Der von Erstligist Werder Bremen ausgeliehe Johannes Wurtz brachte Paderborn am Sonntag bei Dynamo Dresden in Führung. Mahir Saglik wurde eingewechselt und erzielte den Ausgleich zum 2:2-Endstand. "Jetzt komme ich doch noch zu meinem Pokalspiel im Ludwigspark", freut sich Wurtz. Er war von Werder-Trainer Robin Dutt in Runde eins des DFB-Pokals nicht berücksichtigt worden. Der FCS besiegte Bremen mit 3:1 nach Verlängerung.

Manuel Zeitz, der dritte ehemalige FCS-Spieler in Paderborn, ist nur Ergänzungsspieler. "Ich versuche mich in jedem Training anzubieten", sagt Zeitz, "nicht nur bevor es gegen meinen Heimatverein geht". Der ehemalige FCS-Publikumsliebling ergänzt: "Es ist natürlich ein sehr emotionales Spiel für mich." Wenigstens einer, bei dem das Pokalfieber zumindest etwas zu spüren ist.

Die Kassen am Stadion öffnen um 17 Uhr. Ab 12 Uhr sind Karten im FCS-Fanshop in der Katholisch-Kirch-Straße in Saarbrücken erhältlich.

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