"Winne" übernimmt die FCS-Baustelle

Saarbrücken. Er wirkte entspannt in der Nachmittagssonne vor der Geschäftsstelle des 1. FC Saarbrücken. Doch wie die Berliner Promenade, wo der FCS sein Domizil hat, steht Winfried Klein vor einer Baustelle. "Das Wort Baustelle ist passend", findet der neue Trainer der Zweitliga-Fußballerinnen des 1

Saarbrücken. Er wirkte entspannt in der Nachmittagssonne vor der Geschäftsstelle des 1. FC Saarbrücken. Doch wie die Berliner Promenade, wo der FCS sein Domizil hat, steht Winfried Klein vor einer Baustelle. "Das Wort Baustelle ist passend", findet der neue Trainer der Zweitliga-Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken, "es betrifft die Mannschaft, das Umfeld und das Team um die Mannschaft". Der 57-Jährige "hat bestimmt schon das vierte oder fünfte Mal mit dem FCS zu tun". Die letzte Zusammenarbeit endete mit dem Aufstieg in die Bundesliga 2009. Danach löste ihn Stephan Fröhlich ab, weil der Club einen hauptamtlichen Trainer mit Lizenz benötigte. Nach Übergangstrainer Tobias Jungfleisch, der im Februar 2011 auf Fröhlich folgte, ist nun wieder "Winne" Klein am Ruder. "Der Wiederaufstieg ist kein Thema, wir wollen uns erstmal in der Liga etablieren", sagt er zum Saisonziel.Doch dazu fehlt Personal. Einen Co-Trainer gibt's nach dem Abschied von Sebastian Rytzmann noch nicht. "Dieser Posten hat eine wichtige Funktion und muss wohlüberlegt werden", sagt Klein. Mit Spielerinnen laufen Gespräche. Sportlehrer Klein erklärt: "Wir müssen jetzt Gas geben, es wird knapp mit Spielerinnen. Der Markt gibt nicht mehr so viel her. Wir brauchen erfahrene Eckpunkte im Kader, um die herum mit jungen und talentierten Spielerinnen eine Mannschaft aufgebaut werden soll. Eine Situation wie im Vorjahr, in dem eine 16-Jährige die Führungsrolle übernehmen musste, will ich nicht." In schwierigen Situationen brauche es Erfahrung. Als Führungsspielerin nennt er Sarah Karnbach, die seit 2007 für den FCS aufläuft. Talente gebe es sowieso genug: "Es gibt viel Qualität im Saarland."

Neuzugänge sollen aus der erweiterten Region stammen. Der Kader soll 18 bis 20 Spielerinnen umfassen. Klein will eng mit der zweiten Mannschaft, dem Nachwuchs und der Eliteschule zusammenarbeiten: "Das ist das absolute Muss. Es wäre unklug, eine solche Möglichkeit wie die Eliteschule nicht zu nutzen."

Klein steht viel Arbeit bevor. "Hier und da überfällt dich im Auto der Gedanke, dass hier noch sehr, sehr viel zu tun ist", gibt er zu. Aufgaben, die eigentlich ein Abteilungsleiter erfüllt, sollen von Vize-Präsident Harald Ebertz, Team-Managerin Katja Spielmann und Klein übernommen werden. "Langfristig muss die Position besetzt werden", sagt Klein. Nach seiner Amtszeit 2009 wollte er als Abteilungsleiter dem neuen Trainer unter die Arme greifen, doch das kam nicht zu Stande. Auch der Abschied der Schlüsselspielerinnen wie Nadine Keßler oder Dzsenifer Marozsan nach dem Aufstieg stößt Klein noch bitter auf. "Wir wollen aber nicht zurückdenken, sondern nach vorne", betont Klein, der in seiner zweijährigen Abstinenz aus dem Trainer-Geschäft in seinem Wohnort beim SV Gersheim wieder aktiv wurde. "Ich habe in der Saison 2009/2010 in der Bezirksliga 28 Spiele gemacht", sagt der 57-Jährige stolz: "Ich spiele für mein Leben gern Fußball."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort