Wimpernschlag am Sieg vorbei

Singapur. Sebastian Vettel hat mit seinem Glitzerhelm einen glanzvollen Triumph beim Formel-1-Nachtrennen in Singapur um eine Winzigkeit verpasst: Der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim musste sich gestern wie schon in der Qualifikation einzig dem Mann der Stunde, Ferrari-Star Fernando Alonso, geschlagen geben

Singapur. Sebastian Vettel hat mit seinem Glitzerhelm einen glanzvollen Triumph beim Formel-1-Nachtrennen in Singapur um eine Winzigkeit verpasst: Der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim musste sich gestern wie schon in der Qualifikation einzig dem Mann der Stunde, Ferrari-Star Fernando Alonso, geschlagen geben. 0,29 Sekunden fehlten ihm in einem turbulenten Rennen mit zwei "Safety-Car"-Phasen. Alonso feierte dagegen nach Monza den zweiten Sieg in Folge.

"Macht euch keine Sorgen, wir kriegen sie", funkte Vettel nach der Zieldurchfahrt seiner Mannschaft mit Blick auf den aufregenden WM-Kampf. In der Gesamt-Wertung verbesserte sich Vettel vor den letzten vier Rennen um einen Rang auf Platz vier und verkündete keck: "In der Meisterschaft ist noch alles offen." Auf seinen führenden Teamkollegen machte der 23 Jahre alte Vize-Weltmeister aber nur wenig Boden gut: Denn Mark Webber kam dank einer pfiffigen Strategie nach Startrang fünf noch auf Platz drei. Entsprechend generös konnte er Komplimente an Vettel und Alonso verteilen: "Die beiden sind ein fantastisches Rennen gefahren."

Während auch Titelverteidiger Jenson Button im spannendsten WM-Endspurt der Formel-1-Geschichte mit Platz vier noch wichtige Punkte sammelte, ging sein McLaren-Mercedes-Kollege Lewis Hamilton beim Flutlicht-Spektakel nach einer Kollision mit Webber zum zweiten Mal nacheinander leer aus.

Vettel hat als neuer Vierter 21 Punkte weniger als Webber (202). Vor dem Rennen waren es 24 Zähler gewesen. Zweiter ist Alonso (191), der nach seinem Sieg beim Skandalrennen vor zwei Jahren an gleicher Stelle diesmal ohne Schummeleien siegte. "Das war ein hartes Rennen", meinte der Spanier. "Es ist noch immer sehr eng. Alle haben die selben Chancen. Mark hat sicher noch einen Vorteil", kommentierte er das Klassement, in dem Hamilton auf Rang drei liegt (182). Der Ex-Weltmeister hat nur noch einen Punkt mehr als Vettel (181). Fünfter ist Button (177).

Für Nick Heidfeld verlief die Rückkehr ins Sauber-Cockpit äußerst unglücklich: Nach einer Kollision mit dem Mercedes von Michael Schumacher war das Rennen auf dem 5,073 Kilometer langen Kurs in der 38. Runde von 61 Umläufen vorbei. Schumacher musste sich mit Platz 13 zufriedengeben, Teamkollege Nico Rosberg wurde als Fünfter dagegen zweitbester Deutscher. Adrian Sutil belegte im Force India Rang acht vor Nico Hülkenberg im Williams. Timo Glock schied in seinem Virgin mit einem Defekt vorzeitig aus. dpa

Auf einen Blick

Grand Prix von Singapur: 1. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:57:53,579 Std.; 2. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull + 0,293 Sek.; 3. Mark Webber (Australien) Red Bull + 29,141; 4. Jenson Button (England) McLaren-Mercedes + 30,384; 5. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes + 49,300; 6. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams + 56,100; 7. Robert Kubica (Polen) Renault + 1:26,500 Min.; 8. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India + 1:50,000; 9. Nico Hülkenberg (Emmerich) Williams + 1:50,500; 10. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari + 1:51,000; 11. Witali Petrow (Russland) Renault + 1 Runde; 12. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro Rosso + 1 Runde; 13. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes + 1 Runde; 14. Sébastien Buemi (Schweiz) Toro Rosso + 1 Runde; 15. Lucas di Grassi (Brasilien) Virgin + 2 Runden; 16. Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus + 3 Runden.

Fahrer-Wertung nach 15 von 19 Rennen: 1. Webber 202; 2. Alonso 191; 3. Hamilton 182; 4. Vettel 181; 5. Jenson Button 177; 6. Massa 125. dpa

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