Wilhelms und Neuners goldene Wünsche

Ruhpolding. Für die eine soll es der krönende Abschluss einer großen Karriere werden, für die andere ist es eine Premiere: Die beiden deutschen Biathlon-Stars Kati Wilhelm und Magdalena Neuner (Fotos: dpa) gehen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen in die Olympischen Winterspiele im Februar in Vancouver. Gleich sind jedoch die Ziele

Ruhpolding. Für die eine soll es der krönende Abschluss einer großen Karriere werden, für die andere ist es eine Premiere: Die beiden deutschen Biathlon-Stars Kati Wilhelm und Magdalena Neuner (Fotos: dpa) gehen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen in die Olympischen Winterspiele im Februar in Vancouver. Gleich sind jedoch die Ziele. "Natürlich ist eine Goldmedaille bei Olympia das, was ich in diesem Winter erreichen will", sagt Neuner. "Ich will noch einmal mit Gold von Olympia nach Hause kommen", erklärt Wilhelm.

Während Neuner noch nie beim wichtigsten Sportereignis der Welt dabei war, steht Wilhelm in den Bergen von Whistler vor ihrer vierten Olympia-Teilnahme. 1998 in Nagano war die heute 33-Jährige noch als Langläuferin dabei, ihr Stern ging aber vier Jahre später als Biathletin in Salt Lake City auf, als sie Gold im Sprint und in der Staffel sowie Silber in der Verfolgung gewann. 2006 reiste sie als große Favoritin nach Turin, patzte jedoch zunächst mit Rang sieben im Sprint und als 16. im Einzel. Doch als alle ihre Krisengeschichten bereits formuliert hatten, lief die Sportsoldatin in der Verfolgung zu ihrem dritten Gold. "Das war die größte Genugtuung für mich", sagt Wilhelm, die deshalb den Spielen in Vancouver ganz gelassen entgegen blickt. "Ich brauche niemandem mehr etwas zu beweisen", meint der Routinier im deutschen Team. An Ehrgeiz mangelt es ihr dennoch nicht. "Es ist noch Platz zu Hause für weitere Medaillen und wenn nicht, wird eben welcher gemacht." Für Wilhelm werden es definitiv die letzten Spiele sein. "Gäbe es einen besseren Zeitpunkt, als nach den Olympischen Spielen und dann hoffentlich mit einer Medaille seine Karriere zu beenden?", fragt sie. Zwar läuft es in diesem Winter bislang noch nicht nach Plan für das "Rotkäppchen", ein Podestplatz lässt noch auf sich warten. Immerhin kam die dreifache Olympiasiegerin bisher aber beschwerdefrei durch den Winter, was man von Neuner nicht sagen kann.

Vor Saisonbeginn stoppte die sechsfache Weltmeisterin ein grippaler Infekt, zu Beginn des Jahres plagte sie eine Erkältung. Und aus Oberhof musste sie abreisen, weil ein Wirbel im Rücken blockiert war. "Ich denke, ich habe jetzt alles durch und kann mich auf Olympia konzentrieren", sagte die 22-Jährige am Mittwoch nach Platz drei im Sprint.

Auf einen Blick

Seinen Aufwärtstrend bestätigt hat der dreifache Olympiasieger Michael Greis viereinhalb Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele, den erste Saisonsieg der deutschen Biathlon-Männer aber erneut verpasst. Beim norwegischen Doppelerfolg von Emil Hegle Svendsen vor Ole Einar Björndalen belegte der 33-Jährige gestern im Sprint über zehn Kilometer vor 14 500 Zuschauern in der Chiemgau Arena den dritten Rang und lief damit zum zweiten Mal im Olympia-Winter auf das Podest. Den Sieg sicherte sich Svendsen (23:27,5 Minuten), der wie Björndalen (+3,2 Sekunden) und Greis (+33,5) ohne Schießfehler blieb, in der Loipe aber die meisten Reserven hatte. dpa

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