Wiggins meistert Pyrenäen-Hürde

Peyragudes. Bradley Wiggins lächelte gequält, als er in der Höhenluft von Peyragudes auf das große Podium der Tour de France stieg und sich zum elften Mal das Gelbe Trikot als Gesamtführender abholte. Eigentlich hätte der Bahn-Olympiasieger allen Grund zur Freude gehabt

Peyragudes. Bradley Wiggins lächelte gequält, als er in der Höhenluft von Peyragudes auf das große Podium der Tour de France stieg und sich zum elften Mal das Gelbe Trikot als Gesamtführender abholte. Eigentlich hätte der Bahn-Olympiasieger allen Grund zur Freude gehabt. Die letzte Bergetappe hatte er unbeschadet überstanden, der Weg zum ersten britischen Toursieg in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt ist geebnet.Aber dieser Erfolg dürfte nicht so groß ausgefallen sein wie erhofft. Denn auf dem 17. Teilstück über 143,5 Kilometern von Bagneres-de-Luchon nach Peyragudes wurde Wiggins auf dem Schlussanstieg ausgerechnet vom Teamkollegen und Gesamtzweiten Christopher Froome ein wenig vorgeführt. Bei der Verfolgung des späteren Etappensiegers Alejandro Valverde aus Spanien, der nach einer Alleinfahrt gewann, fuhr Froome mehrmals seinem Kapitän kurz davon, ehe er das Tempo wieder rausnahm und Wiggins per Handzeichen zu sich heran winkte.

Es war ein klares Zeichen von Froome an Wiggins, dass er eigentlich der Stärkere in den Bergen ist, die Teamorder im Sky-Rennstall die 99. Tour aber um einen spannenden Zweikampf bringt. "Vincenzo Nibali hatte nicht die besten Beine. Da habe ich zu Brad gesagt: Komm, jetzt fahren wir los", schilderte Froome die Szene. Los fuhr in erster Linie aber nur der Kronprinz, der 2:05 Minuten hinter Wiggins Gesamtzweiter bleibt. Der Mann im "Maillot jaune" hangelte sich dagegen im Schlepptau von Froome den 15,4 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf und wurde schließlich Tagesdritter.

Als erster Trikotgewinner der diesjährigen Tour steht Thomas Voeckler fest. Der 33-jährige Franzose sicherte sich gestern endgültig das Gepunktete Trikot des besten Bergfahrers.

Heute winkt den Sprintern die vorletzte Chance auf eine Massenankunft. Auf den 222,5 Kilometern von Blagnac nach Brive-la-Gaillarde sind nur noch Berge der dritten und vierten Kategorie zu bewältigen. dapd/dpa

Foto: afp

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