Fußball-Oberliga Ein Remis der Unzufriedenen

Wiesbach · Die beiden Fußball-Oberligisten FC Hertha Wiesbach und SV Elversberg II haben sich am Freitag in einem flotten Saarderby vor 320 Zuschauern 2:2 getrennt. Wiesbachs Neuzugang Nico Wiltz gelang dabei sein erster „Doppelpack“ für die Hertha.

Nico Wiltz vom Fußball-Oberligisten FC Hertha Wiesbach wusste am Freitagabend nach dem Derby seiner Mannschaft gegen die SV Elversberg II nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte: Der 19-Jährige, der letzte Saison für die U19 des Karlsruher SC auflief, hatte soeben sein bislang bestes Saisonspiel für die Hertha abgeliefert. Seine gute Leistung krönte der Großrosselner sogar mit einem „Doppelpack“. Eigentlich ein Grund, bester Laune zu sein. Andererseits konnte seine Mannschaft trotz der beiden Tore von Wiltz keinen Sieg einfahren. In einer flotten Partie trennten sich die beiden Kontrahenten 2:2 (1:1). Wegen des verpassten Erfolges meinte Wiltz: „Mich ärgert es, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Vor allem weil wir noch Chancen zum 3:2 hatten.“ Zufrieden war der 19-Jährige mit seiner eigenen Leistung. „Ich war letzte Saison acht Monate lang verletzt. Heute hatte ich endlich einmal das Gefühl, dass ich an das, was ich vor der Verletzung gezeigt habe, anknüpfen konnte“, freute sich der Nachwuchs-Akteur. „Ich habe nämlich vorher selbst gemerkt, dass ich durch die Verletzung viel abgebaut habe.“

Zum ersten Mal durfte Wiltz in der 18. Minute jubeln. Da dribbelte sich der Offensiv-Akteur sich durch mehrere Gegenspieler hindurch in den Strafraum und beförderte den Ball zum 1:0 ins Netz. „Ich bin dabei noch von einem Gegenspieler am Fuß getroffen worden. Aber ich habe mich nicht fallen gelassen, weil ich überzeugt war, dass ich den rein mache.“ Die Führung für die Hausherren war zu diesem Zeitpunkt ein wenig überraschend. Denn zunächst hatte Elversberg II besser in die Partie gefunden. So war es auch keinesfalls unverdient, dass den Gästen in der 34. Minute das 1:1 durch Marvin Wollbold gelang. Der 22-Jährige beförderte die Kugel nach einem Pfostentreffer von Julian Schauer zu seinem siebten Saisontreffer ins Netz.

Neun Minuten nach der Pause war wieder Wiltz an der Reihe. Obwohl der Jungspund nicht der Allergrößte ist, traf er per Kopf nach einer Flanke von Giovanni Runco. Für ihn selbst keine Überraschung. „Das Kopfballspiel ist eine meiner Stärken. Ich habe bestimmt die Hälfte meiner bislang erzielten Tore mit dem Kopf gemacht.“ Die Freude über das 2:1 währte aber nur kurz. Denn Elversberg II gelang nur 18 Sekunden nach dem Anstoß das 2:2. Johannes Marchetti bediente den sträflich freistehenden Gibriel Darkaoui und der schoss unhaltbar ins lange Eck ein. „Das darf uns nicht passieren“, ärgerte sich Hertha-Trainer Michael Petry. Trotzdem konnte der 43-Jährige mit dem Remis leben. „Man darf auch nicht vergessen, dass wir vier Ausfälle hatten“, erklärte der Übungsleiter.

Darunter war auch der Ex-Elversberger Oliver Hinkelmann, der nach einem Muskelfaserriss nicht rechtzeitig fit wurde. Auf der Bank der Hertha saßen nach auskurierten Verletzungen erstmals Christian Schubert, Lucas Bidot und David Jostock. Eine Rückkehr aufs Feld konnte aber noch niemand aus diesem Trio feiern. Petry verzichtete komplett auf Einwechslungen.

Mit dem einen Zähler gut leben, konnte auch Gäste-Trainer Marco Emich. „Nach dem 2:2 hätte das Pendel sowohl in die eine wie in die andere Richtung ausschlagen können“, fand der 45-Jährige. Den sowohl seine Mannschaft wie auch die Hertha hatten noch Möglichkeiten zum 3:2. „Wenn man das ganze Spiel betrachtet war es aber ein gerechtes Ergebnis, in einer flotten Partie“, urteilte er. „Man kann zwar sicherlich immer noch etwas finden, was man hätte besser machen können. Aber insgesamt bin ich mit meiner Mannschaft zufrieden.“

Für Elversberg II steht nun am Sonntag das zweite von drei Saarderbys in Folge an. Um 15 Uhr empfängt die Emich-Elf den FV Diefflen auf dem Kunstrasenplatz an der Kaiserlinde. Wiesbach ist bereits am Samstag um 14.30 Uhr beim FC Karbach zu Gast.

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