VfB Stuttgart im Tief Fliegt Weinzierl als nächster?

Stuttgart · Der Trainer des erfolglosen VfB Stuttgart steht vor dem Kellerduell bei Fortuna Düsseldorf unter Druck.

 Schon nach vier Monaten Stuttgart ratlos? Bei VfB-Trainer Markus Weinzierl gingen die Mundwinkel zuletzt oft nach unten.

Schon nach vier Monaten Stuttgart ratlos? Bei VfB-Trainer Markus Weinzierl gingen die Mundwinkel zuletzt oft nach unten.

Foto: dpa/Matthias Balk

Markus Weinzierl weiß, wie prekär die Lage beim VfB Stuttgart ist – auch für ihn selbst. „Ich bin selbstkritisch. Ich kenne die Erwartungen, ich kenne das Ziel des Vereins, ich kenne die Größe des Vereins, ich kenne die damit verbundene Diskussion und Unruhe“, sagte der 44 Jahre alte Trainer vor dem richtungsweisenden Kellerduell in der Fußball-Bundesliga an diesem Sonntag (18 Uhr) bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf.

Der Druck auf Weinzierl nach nur zehn Punkten aus 13 Spielen, von denen die Schwaben neun verloren, wird immer größer. Sportvorstand Michael Reschke sprach dem desillusioniert wirkenden Trainer, der im Oktober das Amt von Tayfun Korkut mit großem Enthusiasmus angetreten hatte, zuletzt zwar das Vertrauen aus. Doch wie lange die Geduld bei Reschke hält, ist ungewiss. Nach kicker-Informationen soll der Verein vor dem Schlüsselspiel bereits „Notfallpläne“ durchgespielt haben. Als mögliche Kandidaten wurden Markus Gisdol und Felix Magath genannt. Den Bericht des Fachmagazins wollte der Verein am Freitag nicht kommentieren.

Deshalb helfen Weinzierl nur Siege, um die immer größer werdende Unruhe beim VfB, die zuletzt im Rücktritt des Weltmeisters und Aufsichtsrats Guido Buchwald gipfelte, einzudämmen. Zumal die Erwartungen beim Traditionsklub nach wie vor hoch sind – zu hoch, wie Weinzierl andeutete. Düsseldorf stecke „da unten drin und denkt sich jeden Tag: Alles ist gut, und wir schaffen das trotzdem“, sagte der VfB-Trainer, „bei uns ist es so, dass jeder im Umfeld und wir auch intern natürlich sagen: Um Gottes willen, mit der Situation haben wir eigentlich gar nichts zu tun. Aber das ist ein Fehler.“ Bei der Fortuna sei es eine „ganz andere Herangehensweise. Da spielt es sich leichter“. Zumal die Fortuna als Tabellen-14. bereits sieben Punkte mehr auf dem Konto hat als die seit fünf Spielen sieglosen Stuttgarter (vier Niederlagen).

Für den VfB, bei dem vor der Saison schon wieder einige von höheren Sphären geträumt hatten, geht es nur noch ums blanke Überleben. Gegen die Fortuna fehlen der gesperrte Mario Gomez und der verletzte Dennis Aogo. Sein Team müsse „kompakter, schneller, gefährlicher“ auftreten, forderte Weinzierl. Die Düsseldorfer würden es vormachen, wie es im Abstiegskampf geht: „Sie kämpfen und rennen, sie sind sehr gut organisiert und schmeißen das Herz auf den Platz.“ Jeder bei der Fortuna „kämpft für den anderen und bügelt Fehler des anderen aus“, sagte Ex-VfBler Matthias Zimmermann und fügte an: „Unsere Stärke ist, dass wir einfach ein geiles Team sind und immer an unsere Chance glauben.“ Das kann beim VfB derzeit keiner behaupten.

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