Vor dem Derby gegen Elversberg Wiedergenesener Kapitän will nicht mehr weg

Saarbrücken · Manuel Zeitz will den 1. FC Saarbrücken auf seinem Weg begleiten. Vor dem Derby gegen Elversberg spricht er erneut vom Aufstieg.

Nach seinem Muskelfaserriss ist Manuel Zeitz wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ein Einsatz gegen Elversberg ist möglich.

Nach seinem Muskelfaserriss ist Manuel Zeitz wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ein Einsatz gegen Elversberg ist möglich.

Foto: Andreas Schlichter

Die Vertreter der Fachverbände im Landessportverband für das Saarland (LSVS) und die saarländischen Sportjournalisten haben am vergangenen Sonntag die Saarsportler des Jahres gekürt – zu den besten fünf Mannschaften gehörte auch der Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken. „Das zeigt, dass der ganze Verein wieder deutlich positiver wahrgenommen wird“, sagt Kapitän Manuel Zeitz: „Es war ganz wichtig, Leute wie Dieter Ferner oder Marcus Mann zurück zum FCS zu holen. Auch David Fischer macht einen guten Job. Aber wir haben längst noch nicht alle zurückgewonnen, die vergrault wurden.“ Dass der kommende Gegner SV Elversberg nicht zu den fünf besten Teams gehörte, sieht Zeitz ohne Schadenfreude. „Das zeigt doch nur, wie wenig die Meisterschaft in der Regionalliga wert ist“, sagt der Großrosseler: „Das ist bitter.“

Für die FCS-Anhänger geradezu zuckersüß ist dagegen die Nachricht, dass Zeitz im letzten Heimspiel des Jahres wieder mit von der Partie sein dürfte. „Die erste Diagnose war Muskelbündelriss. Aber die Flüssigkeit im Muskel war schnell weg, und ich konnte in der Reha sehr schnell wieder arbeiten“, erzählt der 27-Jährige, der in dieser Woche wieder mit der Mannschaft trainiert. „Mal sehen, ob es reicht für das Spiel“, sagt Zeitz: „Erster gegen Vierter. Das elektrisiert schon ein wenig. Aber das echte Saarderby haben wir in der nächsten Pokalrunde gegen den FC Homburg.“

Damit spricht der Ur-Saarbrücker Zeitz vielen Fans aus der Seele. Sie sehen in Zeitz oft noch den 17-Jährigen, der beim Drittliga-Aufstieg in Bonn damals auf dem Zaun gesessen hat und den Einpeitscher gab. „Das kann von mir aus immer so bleiben“, sagt der Kapitän schmunzelnd: „Aber natürlich entwickelt man sich weiter. Aufstiege sind sehr schön, doch auch Abstiege sind prägend. Auch neben dem sportlichen Aspekt.“ Der „Manu“ von damals ist erwachsen geworden, richtet sich gerade mit Freundin Doris ein gemeinsames Zuhause ein. „Wir haben uns vor zwei Jahren im Urlaub kennengelernt, jetzt ist sie zu mir gezogen“, erzählt Zeitz über die Düsseldorferin. „Man kann im Fußball ja nie sehr weit voraus blicken, aber ich denke, dass ich nicht mehr groß von hier weggehe. Ich möchte den eingeschlagenen Weg mit dem FCS weitergehen.“

Die Mannschaft marschiert derzeit scheinbar nach Belieben durch die Liga. Dass Spieler wie Marwin Studtrucker, Dominic Rau oder Alexandre Mendy seit Wochen oder gar Monaten fehlen, bemerkt kaum jemand. Auch den Ausfall des Kapitäns hat man verkraftet. „Das ist die oft angesprochene Breite in unserem Kader. Jeder wird gebraucht, und mittlerweile hat jeder auch seine Einsatzzeit bekommen“, sagt Zeitz: „Wir haben sehr unterschiedliche Charaktere in der Mannschaft. Ich denke da an Kevin Behrens und Markus Mendler, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Und trotzdem kommt bei uns jeder mit jedem aus. Das war nicht auf allen Stationen meiner Karriere so. Aber das macht uns stark.“ Die schwerste Aufgabe des Kapitäns sei derzeit die Planung der Weihnachtsfeier.

Doch zuerst muss der FCS noch die Spiele am Samstag gegen Elversberg und danach gegen Völklingen absolvieren. „Außer im Pokalfinale hatten wir zuletzt gegen die SVE ja selten Erfolgserlebnisse. Das wollen wir ändern“, sagt Zeitz. Am Ende sei es ein weiterer Schritt in Richtung Saisonziel. „Wir wollen in die Aufstiegsspiele, und wir wollen aufsteigen. Aber vom Darüber-reden kommt man der Sache nicht näher“, sagt der Kapitän: „Sollte es so weit kommen, wird es von der Tagesform abhängen. Da ist kein Gegner schwerer oder leichter als der andere.“ Aber ein Gegner soll es dann doch nicht werden: Energie Cottbus. „Ich hatte dort eine wirklich tolle Zeit. Darum wäre ich froh, wenn beide Vereine den Aufstieg schaffen.“ Der 1. FC Saarbrücken ist auf Kurs – und der Kapitän ab sofort wieder an Bord.

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