Wettskandal: Bundesliga blieb aus Mangel an Gelegenheit verschont

Bochum. Die Bundesliga sei vom Wettskandal in Europas Fußball nicht betroffen. Das sagte der noch nicht angeklagte "Wettpate" Marijo C. gestern vorm Landgericht Bochum: "Wenn es sich ergeben hätte, wäre mit Sicherheit auch die Bundesliga dran gewesen." Laut Staatsanwaltschaft stehen inzwischen 312 Fußball-Spiele unter Verdacht

Bochum. Die Bundesliga sei vom Wettskandal in Europas Fußball nicht betroffen. Das sagte der noch nicht angeklagte "Wettpate" Marijo C. gestern vorm Landgericht Bochum: "Wenn es sich ergeben hätte, wäre mit Sicherheit auch die Bundesliga dran gewesen." Laut Staatsanwaltschaft stehen inzwischen 312 Fußball-Spiele unter Verdacht. Auch A-Jugendliche sollen viel Geld für Manipulationen erhalten haben. Einem U19-Spieler von Arminia Bielefeld sollen nach Angaben eines der vier Angeklagten 6500 Euro für eine Pleite gegen den VfL Bochum gezahlt worden sein. Das Spiel endete 4:0 für Bochum.Die vier in Bochum Angeklagten sollen an der Verschiebung von über 30 Partien beteiligt gewesen sein. Drei der Männer sind geständig und auf freiem Fuß. Zuletzt konnte der Ex-Elversberger Kristian S. gegen 10 000 Euro Kaution das Gefängnis verlassen.

Eine Frage der Richter blieb gestern offen: Warum kommen auffällig viele offenbar korrupte Spieler aus dem ehemaligen Jugoslawien? Marijo C. antwortete: "Vielleicht sind die anderen nicht ermittelt worden."

Der Prozess geht am 5. Januar mit der Vernehmung von Ante Sapina weiter. Sapina war 2005 in den Schiedsrichter-Skandal um Robert Hoyzer verwickelt und gilt im jetzigen Prozess als Nummer eins der Wettbetrüger. dpa

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