Werder mustert Frings aus

Bremen. Der Umbruch bei Werder Bremen hat ein prominentes Opfer gefunden: Torsten Frings erhält keinen neuen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten und muss sich mit 34 Jahren einen neuen Club suchen - oder er beendet seine Karriere. "Am Geld hat es nicht gelegen, denn es gab kein Angebot", sagte Clubchef Klaus Allofs gestern

 Torsten Frings spielt nicht mehr für Bremen. Dabei hätte er gerne weitergemacht. Foto: dpa

Torsten Frings spielt nicht mehr für Bremen. Dabei hätte er gerne weitergemacht. Foto: dpa

Bremen. Der Umbruch bei Werder Bremen hat ein prominentes Opfer gefunden: Torsten Frings erhält keinen neuen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten und muss sich mit 34 Jahren einen neuen Club suchen - oder er beendet seine Karriere. "Am Geld hat es nicht gelegen, denn es gab kein Angebot", sagte Clubchef Klaus Allofs gestern. Für Frings ist es nach dem unfreiwilligen Aus in der Nationalmannschaft ein weiterer Tiefschlag.Die Ausmusterung des Mittelfeldspielers symbolisiert die Veränderungen bei den Bremern, die bisher das Image des netten Clubs pflegten und angesichts des jüngsten Absturzes - Werder beendete die Saison als 13. - immer härter reagieren. Frings hätte nach einigem Hin und Her gerne in Bremen weiter gemacht. "Die sportliche und finanzielle Situation des Clubs" sei ausschlaggebend gewesen, sagte Allofs: "Das kann man nicht trennen." Durch das Verpassen eines internationalen Wettbewerbs muss Werder sparen. "So wie die Meisterschaft verlaufen ist, sind wir an einem Punkt angelangt, um die Weichen neu zu stellen und den Umbruch und den Neuaufbau zu beginnen", sagte Allofs: "Wir glauben schon, dass er enttäuscht ist. Das kann ich auch nachvollziehen. Für Spieler ist das Ende der Karriere ein sehr schwerer Moment."

Frings, der 326 Bundesliga-Spiele für Bremen absolviert hat, ist "nicht enttäuscht". Er sagte gestern: "Klaus Allofs und Thomas Schaaf haben gesagt, dass sie kein Angebot machen können, weil kein Geld da ist." Er bedauere das: "Schade, ich hätte mich lieber mit einer erfolgreicheren Saison verabschiedet." Ob er künftig bei einem anderen Verein spielen wird, ließ der Profi zunächst offen: "Ich muss mir erst Gedanken machen. Es steht noch nicht fest, ob ich woanders hingehe." Er habe "schon noch Bock auf Fußball".

Auch wenn er die Entscheidung des Clubs nicht wirklich nachvollziehen kann, gibt es einige gute Gründe für das Ende. Frings, mit geschätzten vier Millionen Euro jährlich einer der Topverdiener, wäre selbst bei einer Halbierung des Gehaltes teuer gewesen. Auch wenn er nun sagte: "Geld wäre für mich kein Thema gewesen." Und trotz einer guten Rückrunde waren die Probleme des ehemaligen Nationalspielers vor allem im Bereich der Schnelligkeit nicht zu übersehen. Zudem hat sich der 34-Jährige mit seiner zuweilen lauten und polternden Kritik nicht nur Freunde gemacht. Bei der Diskussion über seine Zukunft gab Frings eine unglückliche Rolle ab. Zunächst hatte er sein Karriereende angekündigt, dies aber kurz danach dementiert. "Man hat gemerkt, dass in ihm Zweifel aufkamen", sagte Trainer Schaaf. dpa

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