Werbedreh wird Trapp zum Verhängnis

Frankfurt. Nicht bei einer kühnen Parade auf dem Rasen, sondern bei einem harmlosen Werbedreh hat sich Eintracht Frankfurts Torhüter Kevin Trapp die Mittelhand sowie einen Mittelfinger gebrochen. Das Malheur passierte Trapp bei der U 21-Nationalmannschaft vor dem Länderspiel am Sonntag in Tel Aviv gegen Israel (18.30 Uhr/Sport1). Details zu dem Unglück nannten Verein und DFB nicht

 Kevin Trapp in Aktion - das wird es diese Saison möglicherweise nicht mehr zu sehen geben. Foto: Seeger/dpa

Kevin Trapp in Aktion - das wird es diese Saison möglicherweise nicht mehr zu sehen geben. Foto: Seeger/dpa

Frankfurt. Nicht bei einer kühnen Parade auf dem Rasen, sondern bei einem harmlosen Werbedreh hat sich Eintracht Frankfurts Torhüter Kevin Trapp die Mittelhand sowie einen Mittelfinger gebrochen. Das Malheur passierte Trapp bei der U 21-Nationalmannschaft vor dem Länderspiel am Sonntag in Tel Aviv gegen Israel (18.30 Uhr/Sport1). Details zu dem Unglück nannten Verein und DFB nicht. "Die Verletzung ist bedauerlich für Eintracht Frankfurt und sicherlich ein schwerer Rückschlag", sagte Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen: "Die medizinische Prognose ist besonders bitter: Die Wahrscheinlichkeit, dass Trapp in dieser Saison noch zum Einsatz kommt ist sehr gering. Wir werden zusammen mit dem DFB die daraus resultierenden Inhalte in Ruhe besprechen und den Unfallhergang genau analysieren." Trapp soll am Freitag in Frankfurt operiert werden.

Bester Torhüter der Liga?

Vor knapp vier Jahren hatte sich schon einmal ein Eintracht-Schlussmann auf kuriose Art verletzt: Markus Pröll stürzte nach einem Testspiel bei der Flucht vor Autogrammjägern über ein Kind, zog sich dabei eine böse Schulterblessur zu, musste operiert werden und fiel die ganze Hinrunde aus.

Trapp hat maßgeblichen Anteil an der starken Saison der Eintracht. Der "Kicker" führt den 22-Jährigen aus Rimlingen mit einem Notenschnitt von 2,40 sogar als derzeit besten Bundesliga-Torhüter. Mit seinen Leistungen hat sich der frühere Keeper des 1. FC Kaiserslautern sogar für die Nationalmannschaft empfohlen. Bundestrainer Joachim Löw bescheinigte Trapp vergangene Woche am Rande der Kader-Nominierung für die WM-Qualifikationsspiele gegen Kasachstan "jede Menge überragende Spiele in dieser Saison".

Bei der Eintracht wird nun wohl Oka Nikolov zwischen die Pfosten zurückkehren. Der "ewige Oka", so wird der fast 39 Jahre alte Keeper genannt, hat bislang 371 Erstliga-Spiele absolviert, nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer aber seinen Stammplatz an Trapp verloren. Nikolovs Vertrag läuft im Juni aus, sowohl der Routinier - seit 22 Jahren im Verein - als auch die Eintracht denken schon an eine Verlängerung der Zusammenarbeit. "Für Kevin wäre es gut, wenn Oka bleibt", sagte Trainer Veh kürzlich.

Großes Lob von Nikolov

Für die Eintracht ist der Ausfall Trapps mehr als schmerzlich. Die Hessen sind seit sechs Spielen ohne Sieg, am Sonntag setzte es eine 1:2-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart. Dazu hat die ungewisse Zukunft von Veh, dessen zum Saisonende auslaufenden Vertrag der Club verlängern will, die Eintracht in Unruhe versetzt. Noch in dieser Woche wird eine Entscheidung erwartet, ob der Trainer bleibt oder zu Schalke 04 wechselt.

"Ich bin mir sicher, dass der Trainer weitermachen will, wenn eine Perspektive da ist", sagte Nikolov am Montagabend in einem Interview. Seine Ersatzrolle hatte er akzeptiert: "Wenn einer so stark ist und zu den besten Fünf in Deutschland gehört, dann setze ich mich gerne auf die Bank. Man muss es neidlos anerkennen, Kevin spielt unglaublich gut." dpa

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