Kolumne zur LSVS-Krise Gesucht wird der Weiße Ritter für den LSVS

Heute Abend kommt der Gesamtvorstand des LSVS mit Vertretern aller Fachverbände zusammen. Ein Thema wird die Mitgliederversammlung am Sonntag sein. Wird Boris Röder neuer Präsident oder Präsidiumsmitglied?

Wer wird neuer Präsident des LSVS?
Foto: SZ/Robby Lorenz

Der Tag der Neubesetzung naht. Am Sonntag treffen sich die obersten Sportfunktionäre des Saarlandes im Big Eppel in Eppelborn, um auf der Mitgliederversammlung des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) einen Nachfolger für den zurückgetretenen Präsidenten Klaus Meiser und ein neues Präsidium zu wählen.

Oder vielleicht doch nicht? Mehrere Fachverbände wollen die Versammlung platzen lassen (siehe Text links). Werden ihre Anträge abgelehnt, stehen am Sonntag Wahlen auf der Tagesordnung – aber ein Kandidat, der das Chef-Amt beim LSVS wirklich will, scheint schwer zu finden zu sein. Namen wurden viele kolportiert – von Klaus Steinbach über Heinz König bis Ex-Präsident Gerd Meyer, öffentlich erklärt hat sich bislang keiner. Zu groß scheint die Bürde, den schwer angeschlagenen Verband anführen zu wollen. Angesichts der Zahlen und einem Finanzbedarf in zweistelliger Millionenhöhe kaum zu verdenken.

Michael Blank, der Sanierer des LSVS, wird dem Gesamtvorstand mit Vertretern aller Fachverbände in einer Sitzung heute erklären, welche Fortschritte das Sanierungskonzept macht. Die Gespräche mit den Banken über neue Kredite laufen, doch diese scheinen mit den bislang vorgelegten Papieren nicht einverstanden zu sein. Von einer Einigung ist – trotz massiver Einschnitte beim Personal – nichts zu hören.

Das Sanierungskonzept wird heute Thema sein, ebenso natürlich die Mitgliederversammlung. Ist sie rechtlich anfechtbar? Das müssen Präsidium und Gesamtvorstand klären. Und es wird – auch in Ermangelung geeigneter Kandidaten – darüber geredet, ob die Präsidiumswahl am Sonntag nicht ohnehin verschoben werden muss. Aber wie das beim Krisen-LSVS so ist, würde es nicht überraschen, wenn doch plötzlich ein Weißer Ritter durch den Saarbrücker Stadtwald reitet. Zumindest wird über einen neuen Namen spekuliert, den das noch amtierende Präsidium vorschlagen könnte als Präsident oder zumindest als Präsidiumsmitglied: Boris Röder. Im Saarsport ist er kein Unbekannter. Sein Arbeitgeber Ursapharm, bei dem Röder die Unternehmens-Kommunikation leitet, engagiert sich finanziell bei vielen Vereinen, fördert Topathleten und ist Mitglied in der Sportstiftung Saar. Mal sehen, wer am Sonntag in den Big Eppel galoppiert.

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