Wer nicht siegt, steigt vielleicht ab

Völklingen/Neunkirchen/Saarbrücken · Nervenkitzel pur bietet die Fußball-Oberliga an diesem Samstag. Für drei Saarclubs geht es um Alles oder Nichts. Borussia Neunkirchen, Röchling Völklingen und der 1. FC Saarbrücken II kämpfen gegen den Abstieg.

 Günter Erhardt legte mit Völklingen eine Serie von sieben Siegen in Folge hin. Foto: Merl

Günter Erhardt legte mit Völklingen eine Serie von sieben Siegen in Folge hin. Foto: Merl

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"Wer nicht gewinnt, muss damit rechnen, dass er absteigt." Trainer Günter Erhardt bringt es auf den Punkt. Er meint die drei Saarvereine, die am letzten Spieltag der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar um den Klassenverbleib kämpfen. Am Samstag um 15.30 Uhr spielt Erhardt mit dem Tabellen-15. Röchling Völklingen bei Arminia Ludwigshafen. Der Tabellen-14. Borussia Neunkirchen empfängt den SC Hauenstein. Der 1. FC Saarbrücken II als Tabellen-13. spielt bei Alemannia Waldalgesheim. Alle drei Saarclubs haben 39 Punkte. Schlusslicht SV Rossbach/Verscheid (37 Punkte) trennen nur drei Zähler vom Tabellenelften SG Betzdorf (40).

Neunkirchen im Sturzflug

Nach der Hinrunde war Völklingen Tabellenletzter, der FCS II stand nicht auf einem Abstiegsplatz, und Neunkirchen machte sich mit Trainer Dieter Ferner Hoffnungen auf den Regionalliga-Aufstieg. Nach der Winterpause ging es für die Borussia steil bergab. Nach sieben Niederlagen in Folge warf Ferner hin, auf ihn folgte U 23-Trainer Vincenzo Simonetta, der in den vergangenen fünf Spielen zwei Punkte holte. Einen davon am vergangenen Samstag beim 0:0 bei der SV Elversberg II. "Die Mannschaft hat endlich richtig gekämpft. Wenn sie das auch am Samstag macht, schaffen wir das", sagt Interimstrainer Simonetta. Ihm wurde von Vereinsseite vor zwei Wochen Ignjaz Kresic zur Seite gestellt. Mit ihm kamen die Blitz-Neuzugänge Shpejtim Arifi (35, zuletzt SVN Zweibrücken) und Domenico Signoriello (26, zuletzt SV Waldhof Mannheim II).

Über personelle Unterstützung durfte sich auch Erhardt freuen. "Ich hatte einen viel zu kleinen Kader mit gerade einmal neun oder zehn gestandenen Oberliga-Spielern", sagt der Röchling-Trainer, der im Dezember 2013 die Nachfolge von Werner Weiß antrat: "Mit ein bisschen Glück ist es uns relativ gut gelungen, in der Winterpause gute Leute zu holen. Gerade unsere kroatischen Neuzugänge Vedran Ivankovic und Andjelo Srzentic waren Volltreffer. Auch Pascal Stelletta und Xavier Novic haben die Qualität im Kader deutlich erhöht. Dazu kam die konzentrierte Trainingsarbeit - und das hat man gleich in den ersten Spielen gesehen."

Kurz vor der Ziellinie

Nachdem die neu formierte Mannschaft "ins Rollen gekommen" war, wie es Erhardt formuliert, gewann sie sieben Mal in Folge. Der Lauf wurde am 3. Mai beim 0:0 beim FSV Salmrohr gestoppt. Zwei Platzverweise und die Sperren gegen die Abwehrspieler Michael Ogrodniczek und Ivankovic brachten Völklingen aus dem Rhythmus - und in der Folge zwei Niederlagen ein. "Ich habe das Gefühl, wir stehen auf der Ziellinie, aber kommen einfach nicht drüber", sagt Erhardt, der am Samstag wieder auf beide Spieler zurückgreifen kann.

Auch FCS-II-Trainer Bernd Eichmann legte mit seiner U 23 nach einer schlechten Hinserie den Schalter um und belegt in der Rückrundentabelle mit 23 Punkten aus 16 Spielen Platz sieben - einen Platz und Punkt hinter Völklingen. Neunkirchen ist in dieser Wertung mit zehn Punkten Letzter. "Wir hatten einige Abgänge und neue Leute dazu bekommen. Bis wir wieder als Mannschaft fungierten, hat es einige Zeit gedauert", sagt Eichmann und ergänzt: "Die Profis, die zu uns kamen, haben die Situation angenommen und der Rest hat eine Schippe draufgelegt. Aber davon können wir uns noch nichts kaufen: Wir müssen am Samstag gewinnen." Und das ohne Lukas Kohler (krank), Maurice Deville (Länderspiel mit Luxemburg) und Artur Schneider (Urlaub).

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