Wer muss gehen, wer will bleiben?

Gelsenkirchen. Der am vergangenen Montag beurlaubte Andreas Müller könnte sein Amt als Manager bei Fußball-Bundesligist FC Schalke weiter ausüben. Den formalrechtlichen Beschluss der Trennung muss der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung an diesem Samstag fällen. Laut Satzung ist für die Abberufung Müllers, dessen Vertrag bis 2011 läuft, eine Zweidrittel-Mehrheit nötig

Gelsenkirchen. Der am vergangenen Montag beurlaubte Andreas Müller könnte sein Amt als Manager bei Fußball-Bundesligist FC Schalke weiter ausüben. Den formalrechtlichen Beschluss der Trennung muss der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung an diesem Samstag fällen. Laut Satzung ist für die Abberufung Müllers, dessen Vertrag bis 2011 läuft, eine Zweidrittel-Mehrheit nötig. Sind alle zehn Aufsichtsräte anwesend, würden Müller vier Nein-Stimmen oder Enthaltungen genügen, um dies zu verhindern. Das scheint aber unwahrscheinlich. Die Sitzung könnte Müller jedenfalls nutzen, um dem Aufsichtsrat die Meinung zu sagen und sich einen "guten Abgang" zu verschaffen. Denn der Aufsichtsrats-Vorsitzende Clemens Tönnies hatte Müller vor dessen Beurlaubung zum Rücktritt gedrängt, was der Manager ablehnte - anders als sein Vorgänger: Rudi Assauer hatte es vorgezogen, 2006 die Brocken selbst hinzuwerfen. Ob Tönnies, wie am Montag behauptet, bereits "eine große Anzahl von Bewerbungen auf dem Tisch liegen" hat, darf bezweifelt werden. Dann hätten sich Interessenten bereits angeboten, bevor Müllers Beurlaubung feststand. Geschäftsführer Peter Peters und Club-Chef Josef Schnusenberg standen gestern jedenfalls für Stellungnahmen nicht bereit. Ein Schalke-Sprecher sagte, dass man keine Wasserstandsmeldungen abgeben will oder Details über ein Anforderungsprofil öffentlich mache. Doch die Gerüchteküche brodelt: Namen von A wie Assauer über M wie Möller bis W wie Wilmots werden gehandelt. Oliver Kahn, Ex-Torhüter von Bayern München, Oliver Bierhoff, Manager der deutschen Nationalelf, und Felix Magath, beim VfL Wolfsburg Trainer und Manager, sind ebenso im Gespräch wie Schalkes Kult-Stürmer Ebbe Sand, der 2006 in der dänischen Heimat bei Silkeborg als sportlicher Leiter anheuerte. "Es gab in der Sache keinen Kontakt", sagte der 36-Jährige aber gestern. Für Müller tue es ihm "leid. Schalke war für mich immer mit ihm und Assauer verbunden", erklärte Sand, der als Mental- und Stürmer-Trainer der dänischen Nationalelf arbeitet. Für neue Schlagzeilen sorgte unterdessen wieder einmal Kevin Kuranyi. Dem Stürmer soll ein Angebot des russischen Erstligisten Lokomotive Moskau vorliegen. Eiligst ließ Schalke dies auf der Vereins-Internetseite von seinem Spieler dementieren. Es habe sich nichts geändert: "Ich will mich bei Schalke durchsetzen und beweisen. Deshalb muss sich niemand mit diesem Gerücht ernsthaft beschäftigen." dpa

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