Wer holt die Schale?

1. Platz. Dass das alles kein Traum ist, hat die Realität gezeigt: Aufsteiger TSG Hoffenheim ist Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Hochgeschwindigkeitsfußball vom Feinsten und ab der Rückrunde ein neues Stadion in Sinsheim. Auch vom Feinsten. Und so kommt es, dass in Baden-Württemberg Meisterschafts-Träume wachsen, dass die TSG, die Schale holt

1. Platz. Dass das alles kein Traum ist, hat die Realität gezeigt: Aufsteiger TSG Hoffenheim ist Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Hochgeschwindigkeitsfußball vom Feinsten und ab der Rückrunde ein neues Stadion in Sinsheim. Auch vom Feinsten. Und so kommt es, dass in Baden-Württemberg Meisterschafts-Träume wachsen, dass die TSG, die Schale holt. Doch in Hoffenheim stehen mit Mäzen Dietmar Hopp und Trainer Ralf Rangnick Realisten an der Spitze, die Träume als solche sehen und auch wissen, dass die Mannschaft in der Hinrunde am Limit gespielt hat.

Dass die Mannschaft eine genau so starke Rückrunde spielt, ist möglich, aber recht unwahrscheinlich. Nicht zuletzt, weil der größte Hinrunden-Gewinner des Teams auch der größte Verlierer ist: Stürmer Vedad Ibisevic. 18 Tore hat er in der Hinrunde gschossen - und sich im Winter die Kreuzbänder abgerissen. Ob Aruna Dindane von Erstligist Racing Club de Lens als Ersatz kommt, stand gestern noch fest. Fest stand, dass Angreifer Kai Herdling vom benachbarten Regionalligisten SV Waldhof Mannheim kommt. "Es wäre geradezu naiv zu glauben, dass die Mannschaft weiter so im Angriff zaubern kann. Vielmehr wollen wir anstreben, nicht mehr den beste Angriff, sondern die beste Abwehr zu stellen", sagt Rangnick. Zum Titel reicht es aber nicht - noch nicht.

2. Platz. Der FC Bayern München war am Anfang der Saison eine nur eine Karikatur von sich selbst. Tabellenplatz elf am siebten Spieltag, sieben Punkte Rückstand auf den damaligen Spitzenreiter Hamburger SV. Und mit Jürgen Klinsmann einen Trainer, der polarisieren kann. Doch der holprige Start war angekündigt: zu viele Nationalspieler im Kader, eine anständige Vorbereitung war auf Grund der Europameisterschaft nur bedingt möglich. Hauptgrund war aber sicher das verletztungsbedingte Fehlen von Superstar Franck Ribery. Als er kam, kündigte auch der FCB seine Aufholjagd an. Es folgten elf Liga-Auftritte ohne Niederlage, darunter der 2:1-Sieg gegen Spitzenreiter TSG Hoffenheim. Als großer Verlierer der Hinrunde hat sich Lukas Podolski hervorgetan. Am Saisonende geht er nach Köln, weil er gegen Luca Toni und Miroslav Klose im Sturm keine Chance bekam und weil Klinsmann im Winter mit dem Ami Landon Donovan einen Stürmer weiteren verpflichtete.

34 Mal ist Bayern bisher Meister geworden und am Ende dieser Saison wird der 35. Titel folgen. Nicht zuletzt, weil Klinsmann in der Vorbereitung mit allen Spielern arbeiten konnte. Und dabei wohl auch die taktischen Mängel vor allem in der Defensive und im Spielaufbau, die das Team in der Hinrunde offenbarte, auf- und abarbeiten konnte. Der FCB wird daher nicht zu stoppen sein.

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