Wer füllt die Lücke?

Saarlouis. Mit Lücken kennt sich die Mannschaft des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis eigentlich aus. Jedenfalls, wenn man die Leistung der Abwehr an der Anzahl der Gegentore in dieser Saison festmacht. Mit 420 ist Saarlouis das einzige Team der Liga, dass die 400er-Marke schon nach zwölf Spielen geknackt hat

 Er ist der Antreiber. Der, der Zuschauer und Mannschaft mitreißt. Aber: Kapitän Danijel Grgic wird der HG Saarlouis in den kommenden beiden Spielen verletzungsbedingt fehlen. Foto: Schlichter

Er ist der Antreiber. Der, der Zuschauer und Mannschaft mitreißt. Aber: Kapitän Danijel Grgic wird der HG Saarlouis in den kommenden beiden Spielen verletzungsbedingt fehlen. Foto: Schlichter

Saarlouis. Mit Lücken kennt sich die Mannschaft des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis eigentlich aus. Jedenfalls, wenn man die Leistung der Abwehr an der Anzahl der Gegentore in dieser Saison festmacht. Mit 420 ist Saarlouis das einzige Team der Liga, dass die 400er-Marke schon nach zwölf Spielen geknackt hat. Es bleibt abzuwarten, ob sich der zuletzt positive Trend im Defensiv-Verhalten auch am kommenden Samstag fortsetzt, wenn die HG in der heimischen Stadtgartenhalle auf den direkten Tabellennachbarn EHV Aue trifft (Beginn um 19.30 Uhr). Bei einem Sieg würden die Saarländer an Aue vorbei und mindestens auf den elften Platz ziehen.

Zugute halten muss man der Mannschaft von Trainer Andre Gulbicki, dass sie auf beiden Seiten zu den Extremen der Liga gehört. Mit 408 geworfenen Toren stellt Saarlouis den zweitbesten Angriff und ist zusammen mit Bietigheim (416) auch hier einziges Team mit mehr als 400 Treffern. Wesentlichen Anteil an dem halbwegs ausgeglichenen Verhältnis hat Kapitän und Spielmacher Danijel Grgic. Mit 85 Toren (davon 30 Siebenmeter) ist er der beste Werfer seiner Mannschaft und der drittbeste der 2. Bundesliga Süd.

Der 33-Jährige fällt der HG Saarlouis allerdings aufgrund einer Verletzung an der Wurfhand für mindestens zwei Ligaspiele aus (die SZ berichtete) und sorgt für die bisher größte Lücke, die die HG Saarlouis in dieser Saison schließen muss. Grgic ist der Denker und Lenker. Der, der die Mannschaft antreibt, sie mitreißt, den Takt vorgibt. Am vergangenen Samstag (28:34 bei der HSG Düsseldorf) musste er nach einem Zusammenprall mit dem gegnerischen Torwart und einer daraus resultierten Risswunde samt ausgekugeltem Mittelfinger umgehend in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Finger konnte wieder gerichtet werden, und es gab - außer der schweren Prellung - keine weiteren Verletzungen an Sehnen oder Knochen. Grgic konnte mit dem Team wieder zurück nach Saarlouis fahren.

"Sein Ausfall ist angesichts unserer Personalsituation schon schlimm. Wir müssen einfach ausblenden, dass er nicht dabei ist", sagt HG-Trainer Gulbicki (Foto: Becker & Bredel) vor dem richtungweisenden Spiel an diesem Samstagabend gegen Aue: "Die Mannschaft muss in dieser Situation noch mehr Geschlossenheit zeigen und sich beweisen. Die Jungs haben in dieser Woche aber gut trainiert. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die richtige Einstellung an den Tag legen werden."

Auf der Grgic-Position in der Rückraum-Mitte wird wohl der zweitbeste HG- und viertbeste Liga-Torschütze Daniel Fontaine (77 Treffer) spielen. Er übernimmt auch die Rolle als Kapitän und Führungsspieler auf dem Feld. Die Siebenmeter - eigentlich Chefsache von Grgic - wird der ohnehin als zweiter Schütze vorgesehene Andre Lohrbach übernehmen. Er hat in dieser Saison bereits 17 Stück verwandelt und insgesamt 60 Tore erzielt.

"Wer endgültig auf welcher Position auflaufen wird, entscheidet sich noch. Eine denkbare Variante wäre auch, Aleksander Kokoszka auf Linksaußen zu stellen. So könnte auch Andre Lohrbach in den Rückraum gehen", überlegt Gulbicki, wie er die Lücke, die Grgics Ausfall reißt, in den nächsten zwei Wochen schließen kann. Aber mit Lücken kennt man sich in Saarlouis ja aus. "Wir müssen einfach ausblenden, dass Danijel Grgic nicht dabei ist."

Andre Gulbicki,

Trainer der

HG Saarlouis

2. Bundesliga Süd

Tabelle der 2. Handball-Bundesliga Süd vor dem 13. Spieltag:



  1  .  TV Hüttenberg  12  360  :  298  22  :  2 
  18  .  Tuspo Obernburg  12  348  :  398  4  :  20 
  2  .  TV Neuhausen  12  375  :  307  21  :  3 
  3  .  Bietigheim  12  416  :  353  18  :  6 
  4  .  Bergischer HC  12  356  :  320  17  :  7 
  5  .  HSG Düsseldorf  12  346  :  315  16  :  8 
  6  .  TV Korschenbroich  12  368  :  349  15  :  9 
  7  .  TV Bittenfeld  12  379  :  359  14  :  10 
  8  .  ThSV Eisenach  12  370  :  336  13  :  11 
  9  .  HC Erlangen  12  299  :  302  12  :  12 
  10  .  Rheinhausen  12  340  :  397  10  :  14 
  11  .  EHV Aue  12  339  :  346  9  :  15 
  12  .  HG Saarlouis  12  408  :  420  9  :  15 
  13  .  TSG Groß-Bieberau  12  291  :  325  9  :  15 
  14  .  SG Haslach  12  333  :  373  8  :  16 
  15  .  HSC Coburg  12  315  :  344  7  :  17 
  16  .  HSG Frankfurt  12  334  :  378  7  :  17 
  17  .  TV Groß-Umstadt  12  305  :  362  5  :  19 

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