Wenn die Spiele den Bach runtergehen

Für IOC-Chef Thomas Bach waren das "ikonische Spiele" in Rio. Die Brasilianer waren "großartige Gastgeber", sagte er. "Lebensfreude." "Party für alle." Das Fest habe "zum Glück" inmitten des sozialen Lebens Brasiliens stattgefunden. In "tollen Sportstätten". Die Spiele hätten ein "großartiges Erbe" hinterlassen, betonte Bach. Auch unter der Erde: "Die neue Metro", sagte der IOC-Chef, sei super. Und auch auf der Erde haben die Spiele - laut Bach - einen Mehrwert. Menschlich zumindest: "Athleten aus der Ukraine und Russland haben sich umarmt, Sportler aus Nord- und Südkorea schossen gemeinsame Selfies", meinte Bach zufrieden.

Alles love, peace and happiness also. Die unfairen Fans aus Brasilien, die leeren Tribünen, die Athleten im Schwimmbecken, die sich des Dopings bezichtigen, die Bolt-lastige Leichtathletik, die unglaubwürdigen Russen, das verhaftete IOC-Mitglied Patrick Hickey (Ticketdeals). Der verweigerte Handschlag des ägyptischen Judoka. Spielte in Bachs Bilanz keine Rolle. Dennoch: Es waren tatsächlich "ikonische" Spiele. Sie haben anschaulich und nahezu dramatisch gezeigt, wie sie unter dem deutschen IOC-Chef den Bach runtergehen können.

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