Wenn das Konzept verloren geht

Saarlouis · Es war ein gutes Handballspiel. Leider mit dem falschen Ausgang für die HG Saarlouis. Sie verlor am Samstag nach großem Kampf zu Hause gegen die Rimpar Wölfe mit 23:27. Für Trainer Suton kein Beinbruch.

 Trotz der Niederlage bedankten sich die HG-Spieler für die Unterstützung der Fans. Foto: Ruppenthal

Trotz der Niederlage bedankten sich die HG-Spieler für die Unterstützung der Fans. Foto: Ruppenthal

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"Das war ein Spiel mit ganz vielen Emotionen, mit Härte, mit Leidenschaft von beiden Seiten. Es war von der ersten Minute an ein schönes Handballspiel." Solche Aussagen hören die Fans des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis eigentlich ganz gerne. Allerdings musste ihr Urheber Jens Bürkle, Trainer der DJK Rimpar Wölfe, am Samstagabend in ihre Richtung ergänzen: "Auch, wenn ihr leider verloren habt." Die Wölfe erbeuteten beim 27:23 (12:13)-Auswärtserfolg in Saarlouis ihre Punkte fünf und sechs und eroberten damit sogar zwischenzeitlich die Tabellenspitze.

"Wir haben es in der ersten Halbzeit einfach verpasst, weiter wegzuziehen. Wir standen in der Abwehr gut, hatten aber schon viele Fehlwürfe", analysierte HG-Torwart Patrick Schulz nach dem Abpfiff: "In der zweiten Hälfte haben wir unser Konzept verloren. Wahrscheinlich, weil wir so schlecht geworfen und daraus einige Tempo-Gegenstöße kassiert haben." Der 25-Jährige machte seine Sache wieder gut und verhinderte mit vielen Paraden lange einen deutlichen Rückstand. Sein Gegenüber, Rimpars Schlussmann Max Brustmann, war allerdings noch besser und brachte den HG-Angriff mit 20 Paraden zur Verzweiflung. Befördert wurde dies allerdings durch oft leichtfertige Abschlüsse und misslungene Einzelaktionen im HG-Angriff. Nach 47 Minuten stand es vor 1320 Zuschauern in der Stadtgartenhalle 19:19, anschließend nahm das Unheil aus HG-Sicht seinen Lauf: Drei vergebenen Chancen folgten drei Tore der Gäste und die Vorentscheidung: 19:22 (51.). Rimpar zog auf 25:20 davon und brachte den Sieg letztlich mit 27:23 über die Ziellinie.

"Ob wir schlecht geworfen haben oder ob wir aus halben Foul-Situationen doch noch den Wurf genommen haben in der Hoffnung, dass es noch zurückgepfiffen wird, weiß ich im Moment nicht", sagte HG-Trainer Goran Suton nach dem Spiel: "Ein Knackpunkt war die Verunsicherung in der Überzahl-Situation. Es gab keinen Spieler, der in dieser Situation richtig Verantwortung übernehmen konnte."

Das größte Problem sah Suton allerdings darin, dass seine Mannschaft trotz guter Stellung in der Abwehr "gefühlte 20 Hintern-Tore" kassiert habe. Damit meinte Suton das spezielle Stellungsspiel der gegnerischen Kreisläufer, das sein Team im Gegensatz zu den Rückraum-Schützen und den Außen einfach nicht in den Griff bekam. Trotz der ärgerlichen Niederlage lässt sich HG-Trainer Goran Suton die Hoffnung nicht nehmen und hob abschließend das Positive hervor: "Die Jungs haben gekämpft. Ich bin froh, dass die Mannschaft lebt und dass wir uns nicht zurückwerfen lassen. Es muss und wird weitergehen - schon im nächsten Spiel."

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