Weltmeister zeigt die Grenzen auf

Boca Raton · Mit einer 1:2-Niederlage zum Turnierabschluss gegen Weltmeister USA trat die deutsche Nationalmannschaft der Frauen die Heimreise aus Florida an. Bis zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro steht noch viel Arbeit an.

Ohne Pokal und mit gemischten Gefühlen machte sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf den zehnstündigen Heimflug von Miami nach Frankfurt. "Insgesamt haben wir im Trainerstab viele Erkenntnisse gewonnen", bilanzierte Silvia Neid nach der 1:2 (1:2)-Niederlage gegen Weltmeister USA und Platz zwei beim Vier-Nationen-Turnier. Die Bundestrainerin stellte mit Blick auf die Olympischen Spiele fest: "Wir wissen, dass wir noch viel zu tun haben."

Größte Baustelle der deutschen Auswahl, die mit Siegen gegen Frankreich (1:0) und England (2:1) Selbstvertrauen getankt hatte, bleibt knapp fünf Monate vor Olympia das Offensivspiel. "Man hat gesehen, dass wir noch nicht ganz das Niveau haben wie die USA", befand Mittelfeldspielerin Melanie Behringer. Zwar schien die deutsche Elf beim Duell um den Turniersieg in Boca Raton in Florida auf der Siegerstraße, nachdem Anja Mittag das 1:0 erzielt hatte (29. Minute). Doch zu viele Ballverluste luden den Erzrivalen zu Kontern ein. Alex Morgan (35.) und Samantha Mewis (41.) bestraften das. Den abgefälschten zweiten Treffer nahm Torhüterin Almuth Schult auf ihre Kappe. "Ich wollte den Ball fangen und hätte ihn einfach zur Seite lenken müssen", gab die Nachfolgerin der zurückgetretenen Nadine Angerer zu.

So wurde es nichts mit dem ersten Sieg gegen den Olympia-Sieger seit 2003 und einer Revanche für das verlorene WM-Halbfinale 2015 (0:2). "Wenn ich bedenke, dass wir sieben Spielerinnen nicht dabei hatten, dann bin ich sehr zufrieden", sagte Neid dennoch. Unter anderem fehlten die Stammkräfte Simone Laudehr (Prüfung) und Melanie Leupolz (Knochenödem). Nachhaltig Eindruck hinterließ nur die für das USA-Spiel gelbgesperrte Sara Däbritz (Bayern München).

Die Saarländerin Dzsenifer Marozsan, die nach dem Rücktritt von Celia Sasic mehr Verantwortung in der Offensive übernehmen könnte, blieb im Turnierverlauf eher unauffällig.

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