Welcher Sprinter holt das Gelbe Trikot?

Porto Vecchio · Zum Auftakt der 100. Tour de France greifen die Sprinter nach dem Gelben Trikot. Die beiden deutschen Asse Marcel Kittel und André Greipel fordern den derzeit schnellsten Mann der Welt, den Briten Mark Cavendish, heraus.

Für die Sprinter André Greipel, Marcel Kittel und Mark Cavendish könnte schon zum Auftakt der 100. Tour der größte Traum jedes Radprofis in Erfüllung gehen. Ein Auftakt ohne Prolog und eine flache Zielankunft bietet ihnen die einmalige Gelegenheit, das Gelbe Trikot zu erobern. Topfavorit ist der Brite Cavendish vom Team Omega Pharma-Quick Step. Seine beiden größten Konkurrenten kommen aus Deutschland: der nationale Meister André Greipel und Talent Marcel Kittel. Beide haben den Ex-Weltmeister in diesem Jahr schon geschlagen.

"Wegen der Aussicht auf das Gelbe Trikot ist das natürlich eine besondere Etappe", sagt Cavendish vor dem ersten Teilstück der Tour de France am Samstag über 213 Kilometer von Porto Vecchio nach Bastia. "Aber wir sollten nicht noch mehr Druck aufbauen als bei den anderen Sprintetappen." Ähnlich sieht das auch Greipel, der in dieser Saison bereits elf Siege eingefahren hat. "Die ersten Etappen sind immer so nervös, da kann man nicht an den Start gehen und sagen: Ich fahre ums Gelbe Trikot", erklärt der 30-Jährige.

Das letzte Mal, dass die Frankreich-Rundfahrt mit einer Flachetappe begann, liegt lange zurück. 1966 gewann Rudi Altig die erste Etappe von Nancy nach Charleville-Mézières - allerdings nicht im Sprint, sondern als Ausreißer mit 47 Sekunden Vorsprung. Seitdem gab es fast immer ein kurzes Zeitfahren zum Auftakt der Tour. Lediglich 2008 und 2011 fing die Rundfahrt mit einer normalen Etappe an. Beide Male aber war das Terrain zu schwierig für die Sprinter.

Das ist diesmal anders. Die Zielankunft am Hafen von Bastia ist flach, der letzte Kilometer fast schnurgerade. Dafür, dass diesmal niemand den Sprintern ein Schnippchen schlägt, sollen die Mannschaften der endschnellen Männer sorgen. Greipel hält seinen Sprintzug beim Team Lotto-Belisol für den derzeit besten der Welt. "Wenn ich bei meinen Kollegen am Hinterrad mitfahre, tut es mir schon weh. So muss es sein", sagt der Wahlschweizer, der bereits vier Tour-Etappensiege vorweisen kann.

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