Weitaus besser als gedacht

Saarlouis · Die Basketballerinnen der Saarlouis Royals haben in der Bundesliga eine starke Hinrunde gespielt. Nur das Aus im DBBL-Pokal war enttäuschend. Das Saisonziel korrigiert der Verein jetzt allerdings nach unten.

 Der Saarlouiser Trainer René Spandauw bespricht sich mit seiner Aufbauspielerin Stina Barnert (rechts). Foto: Ruppenthal

Der Saarlouiser Trainer René Spandauw bespricht sich mit seiner Aufbauspielerin Stina Barnert (rechts). Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Natürlich haben sie es sich gewünscht, keine Frage. Aber dass die Saarlouis Royals schon im zweiten Jahr nach ihrem Wiederaufstieg in die Damenbasketball-Bundesliga (DBBL) ganz oben mitspielen würden, war so nicht vorherzusehen. Lieber erst einmal kleinere Brötchen backen, als sich später an hohen Erwartungen messen lassen - so sollte die Runde angegangen werden.

"Natürlich wollen wir zurück in eine Spitzenposition, aber wir sind im Grunde noch ein Jahr zu früh dran", sagt Royals-Trainer René Spandauw: "Wir wollten erst im nächsten Jahr wieder oben mitmischen, aber das ist okay so." Wer wehrt sich schon gegen Erfolg?

Mit der Vertragsverlängerung von Kayla Tetschlag und vor allem der Rückkehr von Stina Barnert hatte der Verein im Sommer die Hoffnung aufleben lassen, dass bald wieder Titel folgen könnten. Schließlich verkörpert kaum jemand den Erfolg der Royals so sehr wie Barnert. Sie war eine prägende Figur in der besten Zeit der Vereinsgeschichte, als Saarlouis zwischen 2008 und 2010 zwei Mal Meister und drei Mal Pokalsieger wurde.

Und jetzt steht der Verein auf Platz zwei - neun Siege aus elf Spielen in der Vorrunde und nur zwei Niederlagen. Das ist top. "Dass es so gut läuft, hätte keiner von uns erwartet", sagt Spandauw, "wobei uns der gute Saisonstart sehr geholfen und uns Ruhe und Selbstvertrauen gegeben hat".

Die 73:92-Niederlage gegen Tabellenführer TSV Wasserburg nach zuvor drei Siegen in Serie warf die Mannschaft nicht zurück. Zumal Wasserburg ohnehin irgendwie außer Konkurrenz zu spielen scheint und vielleicht sogar ohne Niederlage in die Endrunde marschieren wird. Mit der kurzfristigen Verpflichtung von Kellindra Zackery ließen aber die Royals aufhorchen. Ein erstes Zeichen, dass vielleicht doch schon in dieser Saison ein Titel möglich ist. "Sie war die Verstärkung und der Schlüssel zu einem Spitzenteam", sagt Spandauw. Wenn sich denn niemand sonst in der Mannschaft verletzt hätte. . .

Während die Royals den Ausfall von Nachwuchsspielerin Sunniva Ferri (Kreuzbandriss) noch gut weggesteckt hatten, waren der von Levke Brodersen (Kreuzbandriss, Innenband- und Meniskusriss) und Stefanie Gilbreath (Meniskus- und Knorpelschaden) ein herber Rückschlag. "Da wirst du mit einem Schlag zum Mittelklasse-Team", sagt Spandauw, "vor diesem Hintergrund ist die Leistung der Mannschaft gerade in den letzten Spielen der Hinrunde überragend".

Alles also im grünen Bereich. Fast: Denn das Ausscheiden im Achtelfinale des DBBL-Pokals gegen die Chemcats Chemnitz (88:92) war so nicht eingeplant und richtig enttäuschend. "Diese Niederlage war wenig erfreulich. Das Erreichen des Top-4-Turniers war eines unserer Saisonziele", sagt Spandauw. Doch bereiten ihm die Ausfälle von Brodersen oder Gilbreath mehr Kopfzerbrechen. "Da muss man dann auch seine Ziele korrigieren", sagt Spandauw. Er wäre am Ende der regulären Runde mit einem sechsten Tabellenplatz zufrieden, "weil die Rückrunde unter diesen Voraussetzungen richtig schwer wird", sagt Spandauw. Deshalb will der Verein zumindest den Ausfall der US-Amerikanerin Gilbreath kompensieren. Damit Ziele und Realität auch am Ende der Rückrunde nahe beieinander liegen.

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