Formel 1 Wehrleins Zukunft ist gar nicht so rosig

Monza · Pascal Wehrlein macht sich keine Illusionen. „Ich denke nicht, dass ich nächstes Jahr in einem Sauber sitzen werde“, sagt der Worndorfer vor dem Großen Preis von Italien am Sonntag (14 Uhr/RTL). Tatsächlich droht der einstige Mercedes-Kronprinz, dessen Beförderung in einen Silberpfeil lange nur eine Frage der Zeit schien, am Jahresende auf dem Abstellgleis der Formel 1 zu landen.

Formel 1: Wehrleins Zukunft ist gar nicht so rosig
Foto: SZ/Baltes, Bernhard

Hintergrund ist die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sauber angesichts der neu aufgelegten Partnerschaft mit Ferrari auf Nachwuchspiloten der Scuderia setzen wird. „Es ist sicher sinnvoll für Ferrari, wenn sie ihre jungen Fahrer einsetzen. Und so sieht es zur Zeit aus“, meint Wehrlein, der Mercedes-Junior ist. Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff glaubt nicht an eine Fortsetzung des Engagements beim Schweizer Traditionsrennstall. „Es läuft alles in Richtung der Ferrari-Schützlinge, wir müssen uns für Pascal nach alternativen Optionen umschauen“, sagt der Österreicher. Mindestens eine solche sieht Wolff, allerdings müsse Wehrlein dafür „brutal performen“.

Der Italiener Antonio Giovinazzi (23) hatte den ein Jahr jüngeren Wehrlein wegen dessen Wirbelverletzung bereits bei den ersten beiden Rennen der laufenden Saison bei Sauber ersetzt. Als noch heißeres Eisen gilt aber der Monegasse Charles Leclerc (19), Meisterschaftsführender in der Formel 2.

Der Franzose Esteban Ocon, ein weiterer Mercedes-Junior, sitzt indes bei Force India fest im Sattel. „Ocon hat dort noch Vertrag für bis zu zwei Jahre, da gibt es kein Problem“, sagt Wolff: „Force India ist auch sehr zufrieden mit ihm.“ Eben dieser Rennstall könnte auch eine Option für Wehrlein werden, der im Vorjahr beim mittlerweile insolventen Manor-Rennstall von Ocon stark gefordert wurde. Grund ist, dass der junge Franzose und sein mexikanischer Teamkollege Sergio Perez in Spa zum wiederholten Mal und heftiger denn je auf der Strecke aneinander gerieten. Wehrlein bleibt nichts anderes übrig, als sich in den letzten acht Rennen zu empfehlen.

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