Wechselt FCS-Spitze in den Aufsichtsrat?

Saarbrücken · Die Mitgliederversammlung des 1. FC Saarbrücken am kommenden Montag verspricht Hochspannung: Hartmut Ostermann und Dieter Weller denken offenbar über einen Wechsel in den Aufsichtsrat nach.

 Dieter Weller (links) und Hartmut Ostermann wollen sich mit ihrer Bewerbung für den Aufsichtsrat offenbar alle Türen offen halten – je nachdem, was am Montag passiert. Foto: Schlichter

Dieter Weller (links) und Hartmut Ostermann wollen sich mit ihrer Bewerbung für den Aufsichtsrat offenbar alle Türen offen halten – je nachdem, was am Montag passiert. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Wenn sich am kommenden Montag, 7. Dezember, die Mitglieder des 1. FC Saarbrücken in der Saarbrücker Congresshalle treffen, könnte die Versammlung über die umfangreichste Veränderung der Vereinsspitze in der jüngeren Vereinsgeschichte abstimmen. Hartmut Ostermann , derzeit noch Präsident des Vereins, und Dieter Weller, momentan noch Schatzmeister, haben sich nach SZ-Informationen für einen Sitz im Aufsichtsrat beworben.

Offenbar 15 Bewerber

"Wir müssen im Sinne des Vereins immer vorausschauend handelnd", erklärte Ostermann gestern auf Anfrage der SZ: "Da aber lange nicht klar war, in welcher Kostellation ein Aufsichtsrat zu Stande kommt, war dieser Schritt im Sinne der Gremiensicherheit geboten. Auch im Hinblick auf die im Frühjahr anstehende Lizenzierung."

Die Kandidatur kann also einen Rückzug der langjährigen Verantwortlichen bedeuten, was eine spektakuläre Neuordnung der Vereinsführung nach sich ziehen würde. Dazu muss es aber nicht kommen. Klar ist: Laut Satzung des Vereins ist eine Doppelfunktion in Präsidium und Aufsichtsrat nicht möglich. "Ich arbeite nach wie vor gerne für diesen Verein, aber nicht in jeder Konstellation", sagte Weller gestern: "Deswegen habe ich ich mich für eine Kandidatur entschieden, um verschiedene Möglichkeiten der Mitarbeit offen zu lassen."

Was passieren wird in der Congresshalle, ist völlig offen. Der Ehrenrat mit seinem Vorsitzenden Werner Cartarius an der Spitze soll nach SZ-Informationen neben Ostermann und Weller 13 weiteren Bewerbern die Freigabe zur Wahl erteilt haben. Dazu gehören auch die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder Egon Schmitt (Ex-Bundesliga-Spieler), Claude Burgard (Versicherungsmakler), Leo Petry (Privatier) und Horst Hinschberger (Unternehmer). Deren Amtszeit endet normalerweise erst 2016.

"Stand jetzt ist noch niemand der aktuellen Aufsichtsratsmitglieder zurückgetreten", sagte Aufsichtsrats-Chef Franz J. Abel gestern: "Auch ich nicht. Darum können höchstens zwei Positionen für ein Jahr nachgewählt werden. Das muss laut Satzung aber nicht sein. Darüber wird die Versammlung zu entscheiden haben."

Als neue Kandidaten stünden nach SZ-Informationen Peter Bilsdorfer, Meiko Palm, Dieter Quack, Jean-Olivier Boghossian, Michael Haubrich, Stefan Karst, Joachim Klein, Thorsten Fuchs und Volker Morsch zur Verfügung. Dabei sind Boghossian, Haubrich und Morsch der Oppositionsgruppe "Unser FC" zuzuordnen, von der sich Palm und Hinschberger zuletzt distanziert hatten. Offiziell will von Vereinsseite niemand diese Namen bestätigen oder dementieren. Von daher könnten es unter Umständen auch mehr oder weniger Kandidaten sein.

Position im Ehrenrat offen

Nach dem Tod von Gerhard Bermann im Sommer ist auch eine Stelle im Ehrenrat des FCS vakant. Hierfür haben sich der 78-jährige Gerd Roland (seit 1949 Mitglied der Handballabteilung), der 92-jährige Hartmut Müller (ebenso lange Mitglied in der Abteilung Fußball) sowie der frühere Sicherheitsbeauftragte Charly Mai beworben. Sie werden laut Satzung vom Präsidium vorgeschlagen und von der Mitgliederversammlung gewählt. Die Veranstaltung am Montag könnte also lang und spannend werden.Dieter Weller (links) und Hartmut Ostermann wollen sich mit ihrer Bewerbung für den Aufsichtsrat offenbar alle Türen offen halten - je nachdem, was am Montag passiert. Foto: Schlichter

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