Wechsel an der Seitenlinie

Saarlouis. Wie die Saarbrücker Zeitung bereits gestern berichtete, ist Andre Gulbicki nicht mehr Trainer des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis. HG-Manager Richard Jungmann bestätigte dies gestern. Allerdings sei Gulbicki nicht, wie gestern vermeldet, vom Verein beurlaubt worden. Stattdessen hätten beide Seiten ihren Vertrag "im beiderseitigen Einvernehmen" aufgelöst

Saarlouis. Wie die Saarbrücker Zeitung bereits gestern berichtete, ist Andre Gulbicki nicht mehr Trainer des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis. HG-Manager Richard Jungmann bestätigte dies gestern. Allerdings sei Gulbicki nicht, wie gestern vermeldet, vom Verein beurlaubt worden. Stattdessen hätten beide Seiten ihren Vertrag "im beiderseitigen Einvernehmen" aufgelöst. Außerdem gab der Verein gestern bekannt, dass man den Vertrag mit Linksaußen Dirk Holzner um zwei Jahre bis 2014 verlängert hat.Vor dem Auswärtsspiel am kommenden Samstag um 19.30 Uhr beim TV Bittenfeld übernahm Goran Suton das Traineramt. Er hätte Gulbicki zur kommenden Saison ohnehin abgelöst. "Wir hatten am Montagabend ein Gespräch über die Situation, und dabei kam von Andre die Besorgnis zum Ausdruck, dass er nach dieser Negativserie nicht mehr alle Spieler erreicht", erklärt Richard Jungmann. "Das war keine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Ich habe nach dem Spiel am Wochenende die ganze Zeit darüber nachgedacht", sagt Andre Gulbicki, "Ich habe gesehen, dass ich keinen Einfluss mehr auf die Mannschaft habe. Seit einiger Zeit spielt sie so lethargisch und für mich war der einzige Weg, sie aufzuwecken, einen Impuls von Außen zu geben."

"Es ging schon alles sehr schnell und kurzfristig. Aber die Gespräche mit Richard und Andre haben mich bestärkt, das so zu machen", sagte Goran Suton gestern, nachdem er seine zweite Trainingseinheit mit der Mannschaft absolviert hat: "Ich muss sagen, dass ich sehr zufrieden bin. Die Trainingseinheiten haben das bestätigt, was ich schon vor meinem Amtsantritt von der Mannschaft gewusst habe: Die Mannschaft hat eine gewisse Qualität, und die wollen wir jetzt wieder entfalten."

Die Fragen danach, warum die Qualität der Mannschaft, die in der Hinrunde durchaus unter Beweis gestellt wurde, nach sieben Spielen ohne Sieg erst wieder entfaltet werden muss, und ob der Rückzug Gulbickis zur neuen Saison der Auslöser für die schwachen Leistungen der vergangenen Wochen war, beantwortet der neue Trainer so: "Es gibt viele Gründe dafür - das ist vielleicht einer davon. Die Mannschaft hatte mit sieben Spielen auch ein hartes Programm im März zu bewältigen." Darunter seien viele weite Auswärts-Fahrten und nur kurze Regenerationszeiten gefallen. "Wir haben das unterschätzt. Ein größerer Kader hätte das besser kompensieren können", meint Andre Gulbicki rückblickend, "Es kam dann auch eine gewisse Müdigkeit in den Köpfen dazu. Wir konnten in diesen Spielen nicht an unser Limit gehen."

Für Suton zählt nun die Suche nach einem Mittel, den negativen Trend der Rückrunde zu durchbrechen: "Ich bin nicht hierher gekommen, um irgendjemandem einen Vorwurf zu machen. Nicht dem Trainer und auch nicht einzelnen Spielern", sagt Suton, "Ich bin grundsätzlich einer, der nach vorne schaut und nach Lösungen sucht. Und das versuchen wir, mit neuen Impulsen zu tun." Sein Vorgänger Andre Gulbicki, der genau diese Impulse erzwingen wollte, meint abschließend: "Ich möchte mich beim Publikum für drei tolle Jahre bedanken. Ich werde etwas vermissen." "Die Mannschaft hat eine gewisse Qualität, und die wollen wir jetzt wieder entfalten."

Goran Suton, der neue Trainer der HG Saarlouis

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort