Webenheimer stürmt für Stuttgart

Webenheim. Gardemaß von 1,86 Meter, Gewicht 80 Kilogramm, Schuhgröße 46/47 - das ist Patrick Schmidt, ein Webenheimer Junge, der sich am 13. Juli aufmacht, die große Fußballwelt zu entdecken. Das Stürmertalent aus dem Bliesgau, seit drei Jahren in Diensten des 1

Webenheim. Gardemaß von 1,86 Meter, Gewicht 80 Kilogramm, Schuhgröße 46/47 - das ist Patrick Schmidt, ein Webenheimer Junge, der sich am 13. Juli aufmacht, die große Fußballwelt zu entdecken. Das Stürmertalent aus dem Bliesgau, seit drei Jahren in Diensten des 1. FC Saarbrücken, U16-Nationalspieler und Mitglied der Saarauswahl, wird in der kommenden Saison für den VfB Stuttgart auf Torejagd gehen. Seit seinem dritten Lebensjahr spielt er Fußball, kam über seinen Heimatclub, den SV Webenheim (bis 2003), wo ihn Hans Brengel sieben Jahre trainierte und sein Talent erkannte, über die Spielvereinigung Einöd-Ingweiler (2003-2005) und Palatia Limbach (2005/06) zu den Malstättern. Er fasste gleich Fuß, hatte nach drei Spielen in der Regionalliga neun Tore zu vermelden und rückte fortan zum älteren Jahrgang unter Trainer Andreas Fellhauer in die Bundesligaelf des FC auf. Dort fand er sich unter den Bedingungen mit dem schnelleren, athletischeren Spiel schnell zurecht, schoss auch noch drei Tore.

"Nach meiner Nominierung in den DFB-Kader hatte ich von vielen Vereinen Angebote", berichtet der hochaufgeschossene Vollblutstürmer. Unter anderem Bayern München und die TSG Hoffenheim, aber auch englische Premier-League Clubs wie Aston Villa klopften bei ihm und seinen Eltern Silvia und Egon Schmidt an, wollten sich das Talent sichern. Besucht hat Schmidt in den letzten Monaten einige Sportstätten, entschied sich am Ende aber für den Schwaben-Club, der vor wenigen Tagen mit seinen U17-Junioren die deutsche Meisterschaft feiern konnte. "Ich hatte beim VfB einfach den besten Eindruck, meine Weiterbildung im fußballerischen und schulischen Bereich scheint nahezu perfekt aufeinander abgestimmt zu sein. Es ist für mich eine Ehre, das schwäbische Trikot tragen zu dürfen."

Nationalspieler wie Andreas Beck oder Mario Gomez stammen aus der schwäbischen Kaderschmiede. Mit der Entscheidung liegt er auf der gleichen Linie wie ein anderer Webenheimer, der vor 15 Jahren ebenfalls in die baden-württembergische Landeshauptstadt wechselte, der momentane Ersatz-Keeper von Borussia Dortmund, Marc Ziegler. Patrick Schmidt, der gerade seinen mittleren Bildungsabschluss im Zweibrücker Hofenfels-Gymnasium erworben hat, dessen fußballerische Vorbilder Fernando Torres, Lionel Messi und Cristiano Ronaldo sind, wird bei einer Gastfamilie in einem Stadtteil der Schwaben-Metropole wohnen. Das Training unter Coach Marc Kienle startet am 16. Juli. Ab dann wird sein Tagesablauf wie folgt aussehen: nach dem Frühstück von 8 bis 9.30 Uhr Training, anschließend bis 13 Uhr Schule im Fachhochschule-Berufskolleg. Es folgt Mittagessen im VfB-Internat, Hausaufgabenbetreuung und danach nochmals Training. Am Wochenende stehen Wettkämpfe auf dem Programm und wenn spielfrei ist, zurück nach Hause.

"Meine Eltern wollen so viele Spiele wie möglich besuchen. Aber es wird ein ganz neuer Lebensabschnitt, auf den ich mich freue", sagt Schmidt, der seit einiger Zeit von Spielerberater Guido Nickolay (Soccer and more) betreut wird und auch schon mit der Sportartikelmarke "Nike" einen Ausstattervertrag abgeschlossen hat. Seit einem halben Jahr laboriert er jedoch an der Leistenverletzung, die er sich beim Trainingslager der Nationalmannschaft mit Coach Stefan Böger im spanischen La Manga zugezogen hatte. Das kostete ihn nach den zwei Auftakt-Länderspielen im vergangenen Jahr gegen Tunesien, wo er auch gleich zwei Tore schoss, weitere Berufungen in die Eliteelf.

Nun hofft das Fußball-Talent mit dem ehrgeizigen Ziel, Bundesliga-Profi zu werden, dass er bald gesund ist und in der Vorbereitung voll angreifen kann.

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