"Waschi", der "Dobermann" und der FCS

Saarbrücken. Profiboxer Jürgen Doberstein und Freiwasser-Schwimmer Andreas Waschburger gehören derzeit zu den wohl bekanntesten und erfolgreichsten saarländischen Sportlern. Was die beiden unterschiedlichen Athleten verbindet, ist ihre Zuneigung zum Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken

Saarbrücken. Profiboxer Jürgen Doberstein und Freiwasser-Schwimmer Andreas Waschburger gehören derzeit zu den wohl bekanntesten und erfolgreichsten saarländischen Sportlern. Was die beiden unterschiedlichen Athleten verbindet, ist ihre Zuneigung zum Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. "Ich war immer FC-Fan, bin als Kind schon zu den Spielen", erzählt der Olympia-Achte Waschburger, der in der Bundesliga allerdings dem FC Bayern München die Daumen drückt.Auch als Erwachsener versucht "Waschi" bei Heimspielen im Ludwigsparkstadion zu sein. "Wenn ich wegen des Trainings oder Wettkämpfen nicht da bin, muss mir ein Freund immer die Zwischenstände zuschicken", erzählt der Schwimmer, der zu einigen ehemaligen FCS-Spielern ein ganz enges Verhältnis hat: "Mit Mike Brückerhoff und Mike Frantz bin ich zeitweise in eine Klasse gegangen. Neben Mike Frantz habe ich sogar vier Jahre gesessen. Natürlich ist der Kontakt weniger geworden. Aber wir verfolgen schon gegenseitig unsere Karrieren und schreiben uns auch gelegentlich Nachrichten via Internet."

Ganz eng dran an der aktuellen Mannschaft ist Jürgen Doberstein. Der Boxer fand durch seinen Manager Oliver Heib - selbst glühender FCS-Fan - den Weg zu den Blau-Schwarzen. "Die Jungs haben mich vor meinem Kampf in der Saarlandhalle in der Kabine besucht und mir ein Trikot geschenkt", erzählt der "Dobermann", "es war selbstverständlich, dass ich damit in den Ring steige." Doberstein holte den Titel im - oder besser - mit dem Trikot vom Markus Pazurek. Sein Gegenbesuch beim Spiel gegen die Stuttgarter Kickers war fast ebenso erfolgreich. Der FCS siegte 3:0. "Vielleicht ziehe ich das Trikot jetzt zu allen meinen Kämpfen an", sagte der Friedrichsthaler Doberstein lachend, "es hat ja Glück gebracht."

Die Spitzensportler fühlen sich also wohl beim FCS. Größen aus Politik und Wirtschaft sieht man im Ludwigspark bei Spielen des FCS und später im VIP-Zelt allerdings ausgesprochen selten. "Es fehlt da ein klares Bekenntnis zum Profi-Fußball im Saarland", schimpfte zuletzt ein Aufsichtsratsmitglied, das nicht genannt werden will, "es fehlt ein Zeichen aus der Politik, dass sich auch die Wirtschaft im Standortfaktor Fußball einbringen muss."

Paul Borgard, der Präsident des Fußball-Drittligisten, formuliert es diplomatischer: "Natürlich gibt es in jedem Bereich Luft nach oben. Wir können uns insgesamt nicht beschweren, denn oft nimmt man auch gar nicht wahr, wer alles da ist. Richtig ist, dass uns durch den Strukturwandel in der saarländischen Wirtschaft einige Partner weggebrochen sind. Aber wir sind Woche für Woche in Sponsorengesprächen." Der Verein sei attraktiv - nicht nur für Spitzensportler wie "Waschi" und den "Dobermann".

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