Was Dietmar Hopp mit Hoffenheim plant

Hoffenheim. 1989 spendete Dietmar Hopp (Foto: dpa) seinem Heimatverein TSG Hoffenheim 10000 Mark für Bälle und Trainingsanzüge. Knapp zwei Jahrzehnte später klopft er mit dem Dorfclub an die Tür zur Fußball-Bundesliga. Und der Milliardär hat seine Visionen noch nicht ausgelebt. Er strebt eine Kooperation mit Bayern München an - und den Aufstieg

Hoffenheim. 1989 spendete Dietmar Hopp (Foto: dpa) seinem Heimatverein TSG Hoffenheim 10000 Mark für Bälle und Trainingsanzüge. Knapp zwei Jahrzehnte später klopft er mit dem Dorfclub an die Tür zur Fußball-Bundesliga. Und der Milliardär hat seine Visionen noch nicht ausgelebt. Er strebt eine Kooperation mit Bayern München an - und den Aufstieg. "Die Spieler haben langfristige Verträge. Wenn die Mannschaft die dritte Saison zusammenspielt, ist Platz sechs in Liga eins drin. Wir wollen da dauerhaft eine gute Rolle spielen", sagt der 67-Jährige. Hopp war Mitbegründer des Software-Riesen SAP, heute ist er "der Milliardär" und laut Manager-Magazin mit geschätzten 6,3 Milliarden Euro neuntreichster Deutscher. Dabei kann er mit dem Begriff Milliardär nicht viel anfangen: "Ich habe noch nie die Zahl meiner Aktien genommen und mit dem aktuellen Kurs multipliziert." Geld mache ihn "eher unruhig". Deshalb gibt er es vornehmlich mit Hilfe der Dietmar-Hopp-Stiftung aus - für einen guten Zweck. Hopp hat der Universität Heidelberg 40 Millionen Euro gespendet, Pflegeheime und ein Hospiz bauen lassen. Und "Vadda Hopp", wie ihn viele nennen, investiert in Sport: "Anpfiff ins Leben" heißt ein Jugendförderkonzept. 2000 Kinder in der Region Rhein/Neckar profitieren im Fußball, Handball, Eishockey und Golf davon. Hopp ließ für 100 Millionen Euro die SAP-Arena in Mannheim bauen, Spielstätte von Eishockey-Bundesligist Adler Mannheim und Handball-Bundesligist Rhein-Neckar Löwen. Seine größte Spielwiese ist aber die TSG 1899 Hoffenheim. Das neue Stadion für 30 000 Zuschauer in Sinsheim kostet 60 Millionen Euro. Und 20 Millionen hat die TSG in Neuzugänge investiert. Unter Trainer Ralf Rangnick steht der Zweitligist aus dem 3300-Einwohner-Dorf, den Hopp aus der Kreisliga geholt hat, vorm Bundesliga-Aufstieg. Die TSG soll aber nicht ewig an Hopps Tropf hängen. "Ich will das Unternehmen in schwarze Zahlen bringen - spätestens im zweiten Jahr in der Bundesliga. Ich möchte nichts hinterlassen, was jedes Jahr Geld kostet." Das hat nichts damit zu tun, dass er aussteigen möchte. Im Gegenteil. Hopp hat seine Nachfolge geregelt: "Mein Sohn Daniel wird meine Rolle übernehmen. Da bricht nichts zusammen." Der Filius ist Geschäftsführer der SAP-Arena und der Adler. Bei einem Durchmarsch in Liga eins will Hopp den Kader des Zweitliga-Aufsteigers "nur mit zwei, drei Spielern ergänzen. Ich hoffe, dass wir uns dann im Mittelfeld der Ersten Liga etablieren können". Erstklassig sind bereits seine Kontakte, etwa zu Franz Beckenbauer, mit dem er Golf spielt, und zum neuen Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann: "Wir tauschen E-Mails aus. Er ist sehr daran interessiert, wie es hier voran geht." Derzeit sei es kein Thema, dass der Ex-Bundestrainer einmal zur TSG kommt. "Aber ich könnte mir vorstellen, mit Klinsmann und den Bayern zu kooperieren. Zum Beispiel bei Ausleihgeschäften", sagt Hopp. Auch zur Spitze des Deutschen Fußball-Bundes hat er gute Kontakte: Ralf Zwanziger, Sohn von Präsident Theo, baut bei der TSG den Frauenfußball auf. Auch da strebt Hopp die Erstklassigkeit an. dpa