Was dem FCS im Moment fehlt

Carsten Pilger ist Mitarbeiter des Fanmagazins Leuchtturm.

Seit Längerem plagt mich ein Gefühl, das jedem häufiger im Leben begegnetkennt: Eine Sache, die reizvoll und lohnenswert erschien, hat ihre Magie verloren. FCS-Fans ist dieses Gefühl bekannt. Nach Niederlagen taucht es auf, bleibt eine Woche und verschwindet am darauf folgenden Spieltag.
Das erschien mir zu banal. Ich überlegte, was ich beim FCS vermissen könnte. Die 2. Liga? Zu weit weg, um sich damit zu beschäftigen. Dieter Ferner? Als Trainer ja, aber das geht in Liga 3 nicht. Die Hurra-Stimmung der Oberliga-Jahre? Bloß nicht wieder Bad Breisig oder Mettlach!

Nach dem 1:3 gegen Carl Zeiss Jena dämmerte es mir: Wo war das Aufbäumen der Mannschaft? Wo war der emotionale Trainer, der Spieler antrieb, die Konfrontation mit Gegnern nicht scheute, die Fans anheizte? Wo war der einpeitschende Gesang, der Gegner und seine Fans einschüchtern sollte? Im Ludwigspark jedenfalls nicht. So lustlos, wie alte Argumente zum Thema Stadionneubau von Vorstand kommuniziert werden, so lustlos, wie im Stadion die Fans wirkten, mich eingeschlossen, so lustlos, wie Trainer und Spieler unterlagen, so lustlos wirkt der ganze Club. Das war in den vergangenen drei Jahren selten der Fall.

In den restlichen Spielen muss die Lust wiedergefunden werden - auf dem Platz, am Platz, auf den Rängen. Es geht um mehr als um die Magie eines Spiels - um Jobs, Verträge, die Zukunft eines Vereins.

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