Walpurgis und das Überraschungs-Ei

Ingolstadt · Auf Ingolstadts neuen Trainer Maik Walpurgis wartet bei seinem Debüt an diesem Samstag in Darmstadt gleich ein Endspiel. Seine Mannschaft ist in dieser Saison noch sieglos und braucht dringend ein Erfolgserlebnis.

 Maik Walpurgis steht am Samstag erstmals an der Seitenlinie der Ingolstädter. Foto: bösl/dpa

Maik Walpurgis steht am Samstag erstmals an der Seitenlinie der Ingolstädter. Foto: bösl/dpa

Foto: bösl/dpa

An bayerische Gepflogenheiten hat sich Maik Walpurgis schon nach wenigen Tagen beim FC Ingolstadt gewohnt. "Ja, Servus zusammen", begrüßt der neue Trainer des FC Ingolstadt die Runde, die im Medienraum des Audi-Sportpark auf ihn wartet. Walpurgis kommt in Jeans und grauem Pullover - und gibt sich auch sonst betont locker.

Mit dieser Entspanntheit will der gebürtige Herforder auch die erste schwere Aufgabe bei seinem Debüt an diesem Samstag (15.30 Uhr) lösen, wenn der Vorletzte beim Tabellen-15. Darmstadt antritt. Dass es sich bei seinem Debüt um ein "Endspiel" handele, davon will Walpurgis nichts wissen. Wenn in Darmstadt kein Sieg gelänge, "dann halt in den 23 anderen Spielen", die danach noch bleiben beim Versuch, "Geschichte neu zu schreiben", wie Sportdirektor Thomas Linke die Aufgabe des Nachfolgers von Markus Kauczinski beschreibt.

Das gilt gleich in zweifacher Hinsicht: Walpurgis muss Historisches vollbringen, hielt doch noch nie eine Mannschaft die Klasse, die nach zehn Spielen wie jetzt die Schanzer mit zwei Punkten dastand. Zudem wird von Walpurgis erwartet, dass er zum Fußball der Marke Ralph Hasenhüttl zurückkehrt - jener mutigen Vorwärtsverteidigung, die dem FCI den geschichtsträchtigen Aufstieg 2015 ebenso bescherte wie die starke Debütsaison im deutschen Oberhaus.

Bei Walpurgis' überraschender Verpflichtung sei wichtig gewesen, "dass er zu 100 Prozent zu uns passt, zu unserem Verein und unserer Philosophie", sagt Sportdirektor Thomas Linke . Walpurgis (43) meint, er sei "nicht dafür bekannt", dass sich seine Mannschaften verschanzten: "Wir wollen guten und mutigen Fußball spielen." Das klingt nach der Spielanlage, die Vorgänger Kauczinski für gescheitert erklärt hatte - am Ende aber scheiterte der Ex-Trainer selbst.

Jetzt soll es Walpurgis richten. "Es geht am Samstag nicht um mich", sagt er. Doch Kapitän Marvin Matip widerspricht: "Man hat direkt eine Überzeugung gespürt bei ihm", dies sei "der einzige Schlüssel" zum Erfolg. Walpurgis ist angetan von der Einstellung seiner Spieler. "Es war Fokus, Spaß, Freude vorhanden", sagt er, lässt sich allerdings nicht in die Karten blicken: "Es ist in Ordnung, wenn wir am Wochenende das Überraschungs-Ei der Bundesliga sind."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort