FC Homburg gegen Mannheim chancenlos Die Spitze ist nah und doch so fern

Homburg · Der FC Homburg verliert das Topspiel beim Regionalliga-Tabellenführer Waldhof Mannheim deutlich mit 1:5.

Christopher Theisen (rechts) wischt sich den Mund ab, blickt enttäuscht zu Boden. Die Homburger sind nach dem 1:5 im Spitzenspiel bei Waldhof Mannheim unsanft auf dem Boden der Realität gelandet.

Christopher Theisen (rechts) wischt sich den Mund ab, blickt enttäuscht zu Boden. Die Homburger sind nach dem 1:5 im Spitzenspiel bei Waldhof Mannheim unsanft auf dem Boden der Realität gelandet.

Foto: Andreas Schlichter

Für Herbert Eder waren die brutale Effizienz des Gegners beim Torabschluss sowie die eigenen Defizite in dieser Hinsicht die Hauptgründe für die bittere 1:5-Klatsche des FC Homburg beim SV Waldhof Mannheim am Samstag. „Wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, wäre das heute anders gelaufen. Mannheim hat uns gezeigt, wie man aus Torchancen Tore macht“, sagte der Vorstands-Chef des FCH. Damit, dass die Grün-Weißen das ein oder andere Tor mehr hätten machen können, lag Eder nicht falsch. Dass der letztjährige Vizemeister und aktuelle Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Südwest über 90 Minuten dennoch die in allen Belangen deutlich bessere Mannschaft war, wusste der FCH-Boss allerdings auch: „Man hatte immer den Eindruck, die sind ein Mann mehr.“

Der FCH zeigte im Carl-Benz-Stadion definitiv kein gutes, aber auch kein über die Maßen miserables Spiel. Dass die Überlegenheit des SV Waldhof vor allem in der ersten Spielhälfte einem Klassenunterschied gleichkam, war in großem Maße dem außerordentlich starken Auftritt Mannheims geschuldet. Im Prinzip war die Messe vor 5083 Zuschauern schon nach 37 Minuten gelesen. Nachdem Valmir Sulejmani in der zehnten Minute das 1:0 erzielt und Mounir Bouziane fünf Minuten später auf 2:0 erhöht hatte, markierte Maurice Deville zu diesem Zeitpunkt den 3:0-Halbzeitstand. In der 78. Minute verkürzte der eingewechselte Christopher Theisen per Kopf auf 1:3. Doch nur drei Minuten später erhöhte Sulejmani auf 4:1, bevor Dorian Diring in der 85. Minute mit einem wunderbaren Freistoß den 5:1-Endstand herstellte.

FCH-Kapitän Christian Telch, der für den verletzten Daniel di Gregorio in die Startelf gerückt war, war restlos bedient: „Das war von vorne bis hinten gar nichts. Wir haben gezeigt bekommen, was eine Spitzenmannschaft in der Regionalliga ist – und dass wir noch viel lernen müssen.“ Torhüter David Salfeld sah das ähnlich: „Mannheim ist wirklich eine ganz starke Mannschaft. Ich hätte nicht gedacht, dass die so loslegen würden. So, wie die aufgetreten sind, war das noch eine ganze Klasse stärker als Saarbrücken.“ Gegen den Meister aus der Landeshauptstadt hatte der FCH vor gut drei Wochen noch mit 2:1 gewonnen.

Dass der Homburger Schlussmann mit mehreren Glanzparaden ein noch schlimmeres Debakel seiner Mannschaft verhindert hatte, war ihm angesichts der eigenen Unterlegenheit kein Trost. „Die Paraden sind scheißegal. Fünf Gegentore sind einfach zu viel. So wie die Tore gefallen sind, ist das immer dasselbe Schema. Wir müssen uns endlich wieder auf die Grundlagen konzentrieren“, monierte Salfeld, dass der FCH sich unter Druck in der Defensive zu oft spielerisch zu befreien versuchte, es dabei aber häufig zu Ballverlusten kam. Auch Jürgen Luginger fand: „Wie wir die Tore bekommen haben, war zu naiv. Wir haben schlecht verteidigt. Aber das ist auch die Klasse von Mannheim. Die haben das gut gemacht, wir nicht. Wir müssen aus diesem Spiel lernen, was die Spitze der Regionalliga bedeutet.“

Während Waldhof Mannheim in dieser Form kaum vom sicheren Aufstiegsplatz eins zu verdrängen sein wird, muss sich Aufsteiger Homburg nun darauf konzentrieren, nach nur einem Punkt in den letzten drei Spielen wieder die Kurve zu bekommen. Nach dem Flirt mit der Tabellenspitze geht es vorerst nur noch darum, sich im als Saisonziel ausgegebenem oberen Tabellendrittel zu konsolidieren.

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